Morgendlicher Alltag in Deutschland. Eltern treiben ihre Kinder
an, greifen schnell einmal selber ein, um Schuhe anzuziehen oder den
Reißverschluss zu schließen, aber die Kleinen wollen diese Dinge
selbstverständlich alleine machen. So rangeln im Alltag oft
High-Speed und Schneckentempo miteinander, und dabei gibt es oft
nervenaufreibende Diskussionen oder schnapslange Tränen, schreibt das
Apothekenmagazin "Baby und Familie". Warum elterliches und kindliches
Tempo oft nicht zusammen passen, erklärt Chefredakteurin Stefanie
Becker:
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Ganz einfach, weil Groß und Klein ein unterschiedliches
Zeitverständnis haben. Erwachsene denken in Zeiteinteilungen, wie
Minuten, Stunden oder Tage und können diese Zeiträume auch
überblicken. Bei den Kleinen dreht sich Zeit im Kreis, z.B. der
Tages- und Nacht-Kreislauf und selbst Grundschulkinder haben noch so
ihre Schwierigkeiten, sich vorzustellen, was es heißt, in 10 Minuten
mit dem Spielen aufzuhören.
Trotzdem kann man als Elternteil schon ordentlich genervt sein,
wenn man sieht wie langsam und selbstvergessen die Kleinen aufräumen
oder sich anziehen. Wie sinnvoll ist es eigentlich, hilfreich
einzugreifen, damit es schneller geht?
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Das Kind ist stolz auf das, was es bisher gelernt hat und muss es
häufig und regelmäßig wiederholen, damit es begreift, wie Abläufe
funktionieren. Darum sollte man so wenig wie möglich eingreifen.
Anderenfalls lernt das Kind bei regelmäßigem Helfen, dass es sich
nicht selbst bemühen muss, also etwas, dass Eltern gewiss auch nicht
wollen.
Nun geht es morgens ja häufig nicht anders und man muss die Kinder
antreiben. Haben Sie einen Tipp, wie man das schafft, ohne viele
Nerven zu lassen?
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Planen Sie einen Zeitpuffer ein, denn unvorhergesehene Dinge
passieren häufiger, als man denkt, und entschleunigen Sie den Alltag.
Wenn Hektik zum Dauerzustand wird, überträgt sich das auf das Kind.
Damit es morgens entspannt und lustig beim Essen und Anziehen zugeht,
können Sie Ihren Nachwuchs spielerisch mit Liedern und Sprüchen dazu
bringen, nicht herumzutrödeln.
Und wer sein Leben gezielt ein bisschen langsamer und entspannter
gestalten will, dem rät "Baby und Familie" sich an die
Erwachsenenbildung zu halten, die zahlreiche Kurse anbieten. Wenn Sie
Eltern von Kleinkindern sind, haben Sie diese Entschleunigung des
Alltags natürlich kostenlos, dafür sorgt schon Ihr Nachwuchs.
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