sup.- Genießen steigert das Wohlbefinden und ist gut für die Gesundheit. Das gilt für alle Lebensbereiche. Doch was verbinden die Bundesbürger mit Genuss? In erster Linie denken sie dabei fast ausschließlich ans Essen und Trinken. Das zeigt eine repräsentative Umfrage bei 1.003 Männern und Frauen über 14 Jahren in Deutschland durch TNS Emnid. Auf die Frage: "Was ist für Sie Genuss?" entfielen 68 Prozent der Antworten (Mehrfachnennungen waren möglich) auf das leibliche Wohl, sowohl im Allgemeinen als auch bezogen auf spezielle Lebensmittel wie Süßigkeiten, Kaffee oder Wein. Bereits weit abgeschlagen zum Spitzenreiter wurde an zweiter Stelle mit 14 Prozent die Freizeit genannt. Wichtige Lebensfaktoren wie z. B. "Ruhe, kein Stress", "Entspannung, Wellness", "Gesundheit" sowie "Bewegung, Sport" landeten hingegen im einstelligen Prozentbereich. Genuss wird in Deutschland also sehr einseitig fast nur mit Essen und Trinken in Verbindung gebracht.
"Dabei ist es wichtig, aus einem großen Genuss-Erfahrungsspektrum schöpfen zu können", erklärt Dr. Rainer Lutz, Psychologe und Genussforscher an der Philipps-Universität Marburg. Wer sich das Genießen erlaube, so Dr. Lutz, nimmt sich Zeit für sich, lässt das Schöne in seinem Leben zu, lebt bewusster und sorgt sich um sich selbst und seine Bedürfnisse. Und zu diesen Bedürfnissen gehört ganz wesentlich auch die regelmäßige körperliche Aktivität, die unserem IT-Zeitalter aber selbst schon bei Kindern und Jugendlichen zunehmend zu kurz kommt. "Viele Menschen haben heute verlernt, dass Schwimmen, Radfahren oder ein Spaziergang in der Natur ein Genuss sein kann, für den Körper wie die Seele gleichermaßen", warnt der Düsseldorfer Diabetologe und Herausgeber des Ratgeber-Portals www.komm-in-schwung.de Prof. Stephan Martin.