Bis zu 20 Prozent aller Hunde und bis zu sieben Prozent der Katzen
leiden jedoch unter der Otitis externa, einer Entzündung des äußeren
Gehörgangs, landläufig als Ohrenzwang bekannt. Ein anderer Sinn hilft
dem Tierhalter, diese Krankheit rechtzeitig zu erkennen. Ständiges
Kopfschütteln oder Kratzen am Ohr sind erste Hinweise auf eine
Otitis. Auch lassen sich braune Beläge in der Ohrmuschel des Tiers
mit bloßem Auge erkennen.
Spätestens dann sollte man den Tierarzt aufsuchen. Es ist wichtig,
eine Ohrentzündung so früh wie möglich zu diagnostizieren.
Entsprechende Behandlungen greifen dann sehr schnell und man schützt
das Tier vor unnötigen Schmerzen.
Parasiten, meistens Milben, Allergien oder Fremdkörper sind die
häufigsten Auslöser einer Ohrentzündung. Ist die natürliche
Immunabwehr eines entzündeten Ohres erst einmal gestört, können sich
Bakterien, Pilze oder Hefen ungehemmt vermehren. Unbehandelt kann die
Entzündung im schlimmsten Fall auf das Mittel- oder Innenohr
übergreifen.
Besonders häufig betroffen sind Tiere mit einer starken Behaarung
des Gehörgangs, bei Hunden beispielsweise der Pudel, bei Katzen die
Abessinierkatze. Auch Hunde mit einer Ohrstellung, die das Ansammeln
von Ohrenschmalz begünstigt, leiden häufiger unter Ohrentzündungen.
Tierhalter sollten die Ohren von Hund und Katze regelmäßig
kontrollieren. Zur Ohrreinigung dürfen ausschließlich geeignete
Ohrreiniger-Lösungen eingesetzt werden. Wattestäbchen haben im Ohr
von Hund und Katze nichts verloren.
Entzündete Ohren muss der Tierarzt behandeln. Nur der kann die
Entzündungsursache diagnostizieren und anschließend geeignete
Therapiemaßnahmen einleiten. Der Tierhalter kann diese im Normalfall
zu Hause weiterführen und zwar so lange, bis der Tierarzt eine
Abschlussuntersuchung durchgeführt hat und die Behandlung für beendet
erklärt. Ansonsten können Bakterien und Milben überleben, sich erneut
vermehren und nach rascher Zeit wieder eine Entzündung hervorrufen.
Pressekontakt:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Martin Schneidereit
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