Zu Neglect – der Terminus beschreibt die Nicht-Beachtung einer Körperhälfte oder einzelner Gliedmaßen bzw. Sinne – kommt es nicht selten nach Schlaganfällen, bei denen Teile des rechten unteren Parietal- oder Scheitelläppchens geschädigt werden. Als Konsequenz dieser Schädigung kann Neglect der linken Körperhälfte auftreten. In den meisten Fällen ist die rechte Hirnhälfte von den Schädigungen betroffen. Geschieht der Hirninfarkt in der rechten Hemisphäre, sind die Symptome des Neglects meist weniger stark ausgeprägt und verschwinden schneller.
Verschwinden die Symptome des Neglects einige Woche nach dem Schlaganfall nicht von allein, ist eine Therapie angezeigt, die den Patienten bei der Rehabilitation unterstützen soll. Innerhalb dieser Therapie werden unterschiedliche Methoden eingesetzt, um die betroffene Hirnhälfte zu reaktivieren. Bei diesen Methoden handelt es sich beispielsweise um Selbstinstruktion und das Trainieren von Alltagssituationen.
Solange mit der Therapie frühzeitig begonnen wird, bestehen also sehr gute Chancen, den Neglect vollständig, oder zumindest in weiten Teilen, erfolgreich zu therapieren. Wie bei allen therapeutischen Maßnahmen infolge eines Schlaganfalls ist aber auch bei der Behandlung von Neglect die Kooperationsbereitschaft des Patienten von grundlegender Bedeutung für den Therapieerfolg. Jedoch bedarf es bei Neglect-Patienten häufig eines an Überzeugungsarbeit, da sie sich ihrer Einschränkungen nicht bewusst sind.
Neben dem Body-Neglect gibt es noch einige Sonderformen des Neglects. Dabei handelt sich um visuellen, olfaktorischen, somatosensiblen, auditorischen und motorischen Neglect. Mit Ausnahme der letzten Ausprägung betreffen diese Formen speziell die Sinneswahrnehmung.
Elisabeth Brechtel und ihr Team der Praxis für Ergotherapie in Köln kümmern sich mit viel Geduld und Feingefühl mitunter auch um Neglect-Patienten und helfen ihnen auf ihrem Weg zurück in ein selbstständiges Leben. Gern stehen sie für weiterführende Informationen und Rückfragen zur Verfügung.