Theorien zur Entstehung von Migräne gibt es bis heute viele, eine gesicherte Erkenntnis gibt es nicht. Entsprechend gehen auch die Meinungen zu Therapie und Heilung dieses Volksleidens auseinander. Die Patienten leiden oft jahrzehntelange Qualen.
Pia S. (43) aus Siegburg stehen die Tränen in den Augen, als sie an die vergangenen elf Jahre zurückdenkt. Im Alter von 32 Jahren war sie plötzlich von starken, sehr plötzlich auftretenden Kopfschmerzattacken geplagt worden. Eine mehrjährige Leidensgeschichte begann, die ihre Lebensqualität zunehmend einschränkte. Oft musste sie kurzfristig Verabredungen oder gar Kurztrips absagen, weil sie nicht aus dem Haus gehen konnte. Die Diagnose: Migräne. Nicht heilbar. Doch inzwischen hat sie seit fünf Monaten keinen Migräneanfall mehr gehabt. Für Pia S. grenzt das an ein Wunder.
An einen äußeren Auslöser der Migräne kann sie sich nicht erinnern. Die Kopfschmerzen waren heftig und meist einseitig. Bald kamen auch heftige Übelkeit und Erbrechen hinzu. Absolute Dunkelheit brachte eine gewisse Erleichterung, gängige Kopfschmerztabletten halfen nicht. Die Angst vor dem nächsten Anfall wurde zu ihrem ständigen Begleiter.
Alfredo Dumitrescu aus Hennef behandelt in seiner Praxis viele Migränepatienten. Die meisten kommen auf Empfehlung, weil seine Patienten von der erfolgreichen Behandlung berichten. So erfuhr auch Pia S. von der Praxis Dumitrescu. Der Arzt für ganzheitliche Medizin nennt unterschiedliche Gründe für das Auftreten von Migräne. "Migräne ist ein komplexes Krankheitsbild und wird in der Regel durch mehrere Faktoren verursacht. So komplex wie das Krankheitsbild selbst sollte sich deshalb auch die Therapie gestalten, um alle Wechselwirkungen abzudecken."
Am einfachsten zu erkennen und zu behandeln sei die Migräneform, die von funktionellen Störungen oder Fehlstellungen der Wirbelsäule herrührt. Daneben seien so gut wie immer Körpergifte aus unterschiedlichen Quellen beteiligt. Sie gelangen über die so genannte Blut-Hirn-Schranke, die eigentlich der Schutzfilter für das Nervensystem sein soll, ins Gehirn. Am schwierigsten und vielschichtigsten gestalte sich die Therapie der hormonell bedingten Migräne, die auch häufig zyklusabhängig ist. Migräne tritt deshalb bei Frauen dreimal so häufig auf wie bei Männern. Bei Männern wird allerdings eine höhere Dunkelziffer vermutet, da sie häufiger an nichtklassischen Migräneformen leiden. Insgesamt sind zehn Prozent der Bevölkerung aus allen Altersklassen betroffen. Auch wenn Häufigkeit und Schwere der Migräne-Attacken von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sind, so setzt im Durchschnitt Migräne die Betroffenen drei Tage im Monat außer Gefecht. Hochgerechnet auf zehn Jahre ist das rund ein Jahr Lebenszeit. Diese enorme Einschränkung von Lebenszeit und Lebensqualität rechtfertigt allemal eine Behandlung, die bei den Ursachen ansetzt, statt nur Symptome zu bekämpfen.
Dumitrescu geht bei seinen Migränepatienten meist nach dem gleichen Schema vor. Die Behandlungsschritte greifen ineinander, um sämtliche Faktoren abzudecken, die bei Migräne eine Rolle spielen können. So stabilisiert er zunächst die Wirbelsäule und neutralisiert die im Körper vorhandenen Störfelder. Damit erfahren die Patienten bereits eine deutliche Milderung sowohl der Anfallshäufigkeit als auch der -intensität. Als nächstes kümmert sich der Arzt um den Stoffwechsel. Im Gehirn sind die Mitochondrien, also die Bestandteile der Zellen, die als Energiekraftwerke fungieren, in ihrer Funktion beeinträchtigt. Damit ist die Energieproduktion ebenfalls gedrosselt, was den Stoffwechsel zu höherer Leistung antreibt. Dies senkt wiederum den Energielevel noch mehr ab. "Der Stoffwechsel gibt Vollgas bei maximal angezogener Handbremse", beschreibt Dumitrescu diesen Teufelskreis, den es durch die Behandlung zu durchbrechen gelte.
Ist der Stoffwechsel reguliert, kommen Vitamine ins Spiel. Gerade die Vitamine B12 und B2 sowie bei der hormonellen Migräne Vitamin B6 haben sich als sehr wirksam erwiesen. Das Vitamin muss jedoch zunächst gespritzt werden, da die Aufnahmefähigkeit bei Migränepatienten oft gestört ist.
Eine Entgiftung des Körpers ist immer Bestandteil des Behandlungsprogramms, weil Körpergifte in so gut wie jedem erwachsenen Körper zu finden sind und dort viele Krankheiten hervorrufen können. Alfredo Dumitrescu weist in seiner ganzheitlichen Behandlungsweise (http://www.dumitrescu.de) jedoch auch auf die psychischen Aspekte der Migräne hin. "Jede körperliche Beeinträchtigung, so auch die Migräne, kann als Ausdruck des Unterbewusstseins für ein ungelöstes Problem verstanden werden. Das Unterbewusste macht dem Betroffenen sehr schmerzhaft klar, dass er sich immer wieder so lange den "Schädel über ein Problem zerbricht", bis er "platzt"", nimmt der Arzt die umgangssprachlichen Bilder auf. Die unbewussten Gründe für diese eindeutige Körpersprache ließen sich über die psychologische Bedeutung homöopathischer Mittel finden, erklärt er weiter. Der "verkopfte" Mensch, der Emotionales mit dem Verstand lösen will, benötige andere Mittel als die Patientin, die in ständiger Erwartungsangst lebt und sich den Kopf darüber zerbricht, wie sie den Erwartungen gerecht werden kann, aber in ihrem Inneren nicht glaubt, diese erfüllen zu können. "Nur die Berücksichtigung beider Elemente - des Körperlichen und des Unterbewussten - ermöglicht eine echte Heilung", schließt Dumitrescu. Diesem Prozess widmet sich der Arzt in seiner Praxis jeden Tag.