Anmoderation:
Nach dem Aufstehen erst mal zum Laptop und die E-Mails checken.
Unterwegs per Smartphone Facebook-Nachrichten versenden. In der Stadt
Informationen zu Restaurants in der Nähe abrufen. Und auf allen
Kanälen ständig in Kontakt sein mit Freunden und Bekannten: Das
nennen Experten heute den "digitalen Lebensstil". Und was machen wir
im Auto? Auch hier arbeiten die Entwickler an Lösungen, die das Auto
zu einem weiteren mobilen Endgerät der digitalen Welt machen.
Professor Bharat Balasubramanian, Leiter der Direktion
Produktinnovationen & Prozesstechnologien in der Konzernforschung und
Vorentwicklung der Daimler AG:
1. O-Ton Prof. Bharat Balasubramanian
Die Kunden haben den Wunsch, dass, was sie zu jeder Zeit mit ihren
Smartphones machen, dass diese Aktivitäten fortgeführt werden können,
wenn sie ins Auto einsteigen. Nur hat das Auto eine andere,
wesentliche Funktion, was Sie machen müssen: das ist das Fahren des
Autos. Deshalb müssen wir das, was im Smartphone drin ist,
entsprechend aufbereiten und in einer entsprechenden Form am
Bildschirm darstellen. (0:27)
Schon heute gibt es eine iPhone-App für den smart, die die
wichtigsten Funktionen des Smartphones im Auto während der Fahrt
nutzbar macht: Musik, Navigation und natürlich Telefonie. Auch für
die nächste Generation der A-Klasse arbeiten die Entwickler an
speziellen Apps, die das Smartphone an die Bedienoberfläche des Autos
andockt. Der zweite Weg ist das System COMAND Online, das das Auto
mit dem Internet verbindet. Ralf Lamberti, Leiter Vorentwicklung
Telematik und Infotainment bei der Daimler AG, erklärt, was damit
heute schon möglich ist.
2. O-Ton Ralf Lamberti
Wenn das Auto steht, kann ich im Internet browsen. Wenn das Auto
fährt, kann ich bestimmte Applikationen benutzen, die wir
programmiert haben, die man während der Fahrt benutzen kann und die
Daten aus dem Internet ins Auto bringen: zum Beispiel Wetter, zum
Beispiel Google Maps, zum Beispiel Google Search. Und im Herbst wird
es eine Facebook-Implementierung im Auto geben. Das heißt, man wird
Facebook benutzen können im Auto mit vielen Funktionen, und Google
Streetview und Google Panoramio. (0:22)
Das Besondere daran: Das wachsende Angebot an neuen, integrierten
Apps wird automatisch für alle Kunden über den zentralen Server
upgedatet. Facebook & Co. werden im Herbst 2011 in der B-Klasse und
in der M-Klasse eingeführt. Aber eben nicht nur dort:
3. O-Ton Ralf Lamberti
In dem gleichen Moment werden alle Fahrzeuge, die jetzt schon das
COMAND Online haben, also der SLK, die C-Klasse und die E-Klasse, die
gleichen Funktionen auch haben. Damit kommen wir ein bisschen näher
ran an diese ganze Welt der Consumer Electronics, wo ja die
Innovationszyklen sehr kurz sind, und können uns ein bisschen
abkoppeln mit neuen Funktionen von den Innovationszyklen in der
Automobilindustrie. (0:18)
Kurznachrichten über Twitter, aktuelle Benzinpreise an Tankstellen
in der Nähe, inklusive Navigation direkt dorthin und, und, und...
Über ein Dutzend weitere Apps sind mittelfristig geplant. Bei alledem
steht für die Daimler-Vorentwickler um Professor Bharat aber die
Sicherheit während der Fahrt im Vordergrund: Die Ablenkung des
Fahrers soll möglichst gering gehalten werden.
4. O-Ton Prof. Bharat Balasubramanian
Wir befolgen die Selbstverpflichtungsregeln aus den USA und aus
Europa sehr, sehr streng, die sicherstellen, dass die Normen, die
vorgebeben sind bezüglich Anzahl der Blickabwendungen oder
Blickabwendungszeit etc., dass wir diese Selbstverpflichtung
erfüllen. Das heißt: Sie können absolut sicher sein, dass Sie wenig
abgelenkt werden, dass Sie gesetzeskonform diese Funktionen nutzen
können. (0:24)
Für die Zukunft forschen die Daimler-Experten auf vielen Feldern:
3D-Displays sollen dem Fahrer die Wahrnehmung von Informationen und
Warnungen erleichtern. Bass-Boxen im Längsträger der Karosserie
sorgen für eine bisher ungekannte Soundqualität. Komplexere
Spracheingabe-Funktionen sollen es ermöglichen, dass der Fahrer
seinem Auto konkrete Fragen stellt, wie zum Beispiel "Wie ist das
Wetter in Süddeutschland?".
5. O-Ton Prof. Bharat Balasubramanian
Und dann kommt zusätzlich das Thema Gestik: Zum Beispiel wenn Sie
von rechts nach links wischen, dass das Bild auch von rechts nach
links bewegt wird, oder von oben nach unten. Oder aber, wenn Sie mit
bestimmten Bewegungen Beleuchtungen ein- und ausschalten können. Das
sind Ideen, die wir derzeit entwickeln und im Forschungsfahrzeug
darstellen wollen. (0:20)
Abmoderation:
Natürliche Interaktion und ganzheitliches Erlebnis - das sind die
Visionen für Multimedia im Auto.
ACHTUNG REDAKTIONEN:
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.
Pressekontakt:
Mercedes-Benz, Norbert Giesen, 0711 17 76422
all4radio, Wolfgang Sigloch, 0711 3277759 0