Der Welt-Hepatitis-Tag 2011 wird am
28. Juli 2011 erstmalig als offizieller Gesundheitstag der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) begangen. Das hat die WHO im
letzten Jahr entschieden und damit Hepatitis B und C als dringlich zu
bekämpfende Infektionskrankheiten anerkannt. Gleichzeitig wurde der
Termin für diesen Tag auf den 28. Juli verlegt (vorher 19. Mai).
Insgesamt gibt es neun offizielle WHO-Gesundheitstage, die sich unter
anderem für die Bekämpfung von HIV/AIDS, Kinderlähmung oder Malaria
einsetzen. "Es ist ein wichtiges Signal, dass diese Erkrankung nun zu
den WHO-Gesundheitstagen gehört", sagt Prof. Dr. Michael P. Manns,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. Dadurch seien
viele Institutionen besser in der Lage, Aufklärung, Prävention,
Diagnose und Behandlung von Hepatitis B und C öffentlichkeitswirksam
voranzutreiben. Schließlich gehe es um ein frühzeitiges Erkennen der
Infektion, damit sie sofort behandelt werden kann und Spätfolgen
minimiert werden. Die Spätfolgen einer Hepatitis gehören weltweit zu
den häufigsten Todesursachen. Um insgesamt in Deutschland über
Leberkrankungen zu informieren, haben die Deutsche Leberstiftung, die
Deutsche Leberhilfe e.V. und die Gastro-Liga e.V. den jährlichen
Deutschen Lebertag (20.11.2011) als speziellen Aufklärungstag ins
Leben gerufen.
Hepatitis ist eine Leberentzündung, die zum Beispiel durch
Krankheitserreger in Speisen und Trinkwasser (Hepatitis A-Erreger),
Körperflüssigkeiten (Hepatitis B-Erreger) oder infiziertes Blut
(Hepatitis C-Erreger) übertragen wird. Hepatitis B und C gehören zu
den häufigsten chronischen Viruserkrankungen. Eine Impfung ist nur
gegen Hepatitis A und B möglich. Weltweit sind etwa 500 Millionen
Menschen chronisch mit Hepatitisviren infiziert, rund eine Million
Menschen stirbt jährlich weltweit an den Folgen einer chronischen
Hepatitis B oder C. In Deutschland leiden etwa eine Million Menschen
unter einer chronischen Virushepatitis. Sie kann zu einer
Leberzirrhose und schließlich zum Leberzellkrebs führen. Dieser Krebs
gehört weltweit zu den fünf häufigsten Karzinomen des Mannes.
Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 5.000 Menschen neu an
diesem Tumor. Trotz neuer Therapieansätze kommt es weiterhin zu einem
Anstieg von Leberkrebs, da Lebererkrankungen oft zu spät
diagnostiziert werden. Dabei bietet eine frühzeitige Diagnose die
Möglichkeit, mit den richtigen Medikamenten eine Besserung oder sogar
Heilung zu erzielen. Da die Leber nicht schmerzt, wenn sie erkrankt
ist, sollte der GPT-Wert beim Hausarzt überprüft werden. Damit kann
sich frühzeitig feststellen lassen, ob die Leber gefährdet ist.
Neue Medikamente in USA zugelassen
Die medikamentöse Versorgung von Hepatitis C-Patienten mit dem
Genotyp 1 hat seit diesem Jahr große Fortschritte gemacht. In den USA
sind im Mai zwei Medikamente zugelassen worden, es handelt sich um
die zwei Proteasehemmer. Für Deutschland werden Zulassungen noch in
diesem Jahr erwartet. Beide Medikamente hemmen ein Enzym (Protease),
das der Auslöser von Hepatitis C zur weiteren Vermehrung dringend
benötigt. Somit kann sich auch das Virus nicht weiter ausbreiten. Sie
werden nach Expertenmeinung in der Kombination mit Peg-Interferon und
Ribavirin die Heilungschancen für Hepatitis C-Patienten mit dem
Genotyp 1 deutlich erhöhen.
Kontakt Ansprechpartner:
Deutsche Leberstiftung
Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender
Bianka Wiebner, Kaufmännische Geschäftsführerin
Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover
presse@deutsche-leberstiftung.de
http://www.deutsche-leberstiftung.de
Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm
und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung
(Gastro-Liga) e.V.
Prof. Dr. Peter R. Galle, Vorstandsmitglied
Friedrich-List-Straße 13, 35398 Gießen
geschaeftsstelle@gastro-liga.de
http://www.gastro-liga.de
Deutsche Leberhilfe e.V.
Prof. Claus Niederau, Vorstandsvorsitzender
Achim Kautz, Geschäftsführer
Krieler Straße 100, 50935 Köln
info@leberhilfe.org
http://www.leberhilfe.org
Pressekontakt:
Wilp-PR
Rita Wilp
Friedländer Weg 30
37085 Göttingen
Tel.: 0551 - 770 80 61
Fax: 0551 - 707 67 42
E-Mail: info@wilp-pr.de