Früherkennung fördern – mit nur einer Frage mehr
Zentrales Thema des Welt-Hepatitis-Tages 2011 ist die Hepatitis-Früherkennung. Die Kampagne wendet sich daher gezielt an Ärzte und fordert sie auf, „eine Frage mehr“ zu stellen. Denn es ist tatsächlich nur eine kurze Frage seitens des Arztes, die das rechtzeitige Erkennen von Hepatitis-Infektionen ermöglicht: „Wollen wir Ihre Leberwerte gleich mit überprüfen?“. Wird eine Leberentzündung frühzeitig erkannt, bestehen bei Hepatitis C gute Heilungschancen und auch Hepatitis B ist kontrollierbar. Die Kosten für einen Lebertest werden nicht von der Krankenkasse übernommen, sie liegen aber bei unter einem Euro. „Wenn wir es schaffen, den Allgemeinmedizinern in Deutschland deutlich zu machen, dass sie mit einer Frage mehr maßgeblich zur Früherkennung von Lebererkrankungen beitragen können und damit, die Heilungschancen ihrer Patienten verbessern, ist das ein gewaltiger Schritt für die Hepatitis-Bekämpfung in Deutschland“, so Achim Kautz.
Hepatitis betrifft die breite Öffentlichkeit – auch in Deutschland
Grundsätzlich gilt: Das Thema Hepatitis ist keineswegs nur dann aktuell, wenn eine Reise nach Zentralafrika oder Südostasien geplant wird. Auch in Deutschland sind etwa eine Million Menschen mit Hepatitis B oder C infiziert. Besonders gefährdete Personengruppen sind etwa Beschäftigte im Gesundheitswesen, die mit Blut oder Blutproben in Kontakt kommen, sowie Drogenuser. Hepatitis B gefährdet zudem Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern und Neugeborene, deren Mutter infiziert ist.
Der Welt-Hepatitis-Tag
Um das Bewusstsein für das Problem Hepatitis zu schärfen und wachzuhalten, hat die World Hepatitis Alliance (WHA) im Jahr 2008 den Welt-Hepatitis-Tag ins Leben gerufen. Dieser wird in Deutschland von der Deutschen Leberhilfe e.V. ausgerichtet. Durch öffentlichkeitswirksame Aktionen gelingt es, immer wieder neu auf das Thema Hepatitis aufmerksam zu machen. Seit 2010 ist der Welt-Hepatitis-Tag offiziell ein Gesundheitstag der WHO, was der globalen Brisanz des Themas weiteren Nachdruck verleiht. Hepatitis B und C wurden von der WHO zudem als dringlich zu bekämpfende Infektionskrankheiten anerkannt. Im Zuge der Zusammenarbeit mit der WHO findet der Welt-Hepatitis-Tag in diesem Jahr erstmals am 28. Juli statt, dem Geburtstag des kürzlich verstorbenen Hepatitis-B-Entdeckers Prof. Baruch Blumberg. Achim Kautz von der Deutschen Leberhilfe e.V. ist überzeugt davon, dass die Resolution der WHO einen entscheidenden Schritt für die Hepatitis-Bekämpfung darstellt: „Die Entscheidung der WHO gibt Betroffenen und Patientengruppen weltweit neuen Mut und ist eine große Motivation für alle, die sich für den Kampf gegen das Fortschreiten von Hepatitis-Infektionen einsetzen.“
Deutsche Leberhilfe e.V.
Bereits in den Jahren zuvor hat die gemeinnützige Organisation Deutsche Leberhilfe e.V. mit ihren Kampagnen zum Welt-Hepatitis-Tag für große Aufmerksamkeit gesorgt. Vor allem die Aktion „Bin ich die Nummer 12?“ aus den Jahren 2008 und 2009 war ein großer Erfolg und stieß auf breites mediales und öffentliches Interesse. Die Deutsche Leberhilfe e.V. berät seit über 20 Jahren Leberpatienten und deren Angehörige und bildet eine wichtige Informationsschnittstelle zwischen Ärzten und Betroffenen. Die Organisation unterstützt Patienten mit leicht verständlichen Informationen rund um mögliche Ursachen, Verlauf, Therapie und Verhütung von Lebererkrankungen. Zudem hat sich die Deutsche Leberhilfe e.V. das Ziel gesetzt, zur Aufklärung der Bevölkerung beizutragen und so Vorurteile zu entkräften, die Lebererkrankungen als rein „selbstverschuldete“ Krankheiten ansehen.
Weitere Informationen zur diesjährigen Kampagne unter www.eine-frage-mehr.de.