Die andere Seite der Medaille ist, dass nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ca. 1,9 Millionen Bundesbürger untergewichtig sind - bevorzugt junge Frauen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren.
Man schätzt, dass 10 Prozent der Frauen in dieser Altersklasse betroffen sind. Untergewichtig zu sein muss aber noch lange nicht krankhaft sein. Je nach Konstitution und Alter kann das „Leichtgewicht“ durchaus ein „Wohlfühlgewicht“ sein. Für die Definition von starkem Untergewicht bzw. Magergewicht gibt es klare Vorgaben: Bei einem Body-Mass-Index von 18,5 bis 20 spricht man vom so genannten Normalgewicht und unter einem BMI von 18,5 ist man untergewichtig. Hat jemand aber einen BMI von unter 17,5, und alles dreht sich nur noch um das Thema Essen und Abnehmen, deutet dies auf ein krankhaftes Essverhalten hin. Meist wird neben dem Kalorienzählen restruktiver Sport getrieben, um die Gewichtsreduktion zu unterstützen. Der große Gewichtsverlust, willentlich herbeigeführt, erfolgt innerhalb kurzer Zeit.
Ein falsches Idealbild, nicht selten das eines ausgemergelten Models, dient bei vielen Betroffenen - meist sind es junge Mädchen - als Vorbild. Sie haben nicht nur ein gestörtes Verhältnis zum Essen, sondern auch eine gestörte Körperwahrnehmung. Selbst wenn bereits die Knochen unter der Haut sichtbar sind, fühlen sie sich immer noch zu dick, und die Devise lautet: Abnehmen um jeden Preis. Sie sind umwölkt von der ständigen Angst zuzunehmen und ziehen sich von der Gesellschaft zurück.
Der erste Ansatz für eine Essstörung findet sich sogar oft in der eigenen Familie oder im Freundeskreis. Es wird eine gemeinsame „harmlose“ Diät begonnen – man bekommt Lob von der Außenwelt, weil man den Gewichtsverlust so schnell geschafft hat, und man hört nicht mehr auf damit. Das Abnehmen wird zum Lebensinhalt, die Betroffenen verlieren die Kontrolle, und das Leben der Familie wird zum Albtraum.
Neben der Anorexie, bei der die Verweigerung der Nahrungsaufnahme vorherrscht, gibt es auch eine weitere Form der Magersucht, die der Bulimie, die durch regelmäßige Essattacken gekennzeichnet ist und bei der die Nahrung anschließend erbrochen wird. Um die Gewichtsreduktion anzukurbeln werden auch von vielen regelmäßig Entwässerungstabletten (Diuretika) oder Abführmittel (Laxantien) in großen Mengen genommen, die die ohnehin schwerwiegenden gesundheitlichen Risiken der Erkrankung erheblich erhöhen. Dieser Medikamentenkonsum kann dann zu einem erheblichen Mangel an Elektrolyten wie Kalium, Magnesium und Calcium führen, der dann u.U. Herzrhythmusstörungen und eine Nierenschädigung zur Folge hat.
Durch die Mangelernährung haben Bulimie- und Anorexieerkrankte meist einen ausgeprägten Mikronährstoffmangel, mit zum Teil schwerwiegenden oder gar lebensgefährlichen Folgen für den Stoffwechsel, insbesondere drohen Osteoporose aufgrund einer Einschränkung der Nierenfunktion und/oder eines starken Vitamin-D- und Calcium-Mangels und aufgrund von Durchblutungsstörungen, Entwicklungsstörungen, Ausbleiben der Menstruation bis zur Unfruchtbarkeit u.a. Generell kann ein Mikronährstoffmangel eine Störung des gesamten Zell- und Organstoffwechsels nach sich ziehen, wie gestörte Immunfunktion, Leberfunktionssstörungen oder Störung des Säuren-Basen-Haushalts.
Die verminderte Zufuhr lebenswichtiger B-Vitamine und Aminosäuren beeinträchtigen den Hirnstoffwechsel, was nicht nur mit Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen und Leistungs- und Verhaltensstörungen einhergehen kann, sondern häufig eine schwere Depression auslöst.
In einem Zustand der Selbstzerstörung, des Selbstmitleides, der Kraftlosigkeit und Vereinsamung haben es die Betroffenen schwer, alleine aus diesem Teufelskreis herauszukommen und sind deshalb auf Hilfe von außen angewiesen. Angehörige sollten nicht lange zuschauen, sondern schnell handeln - auch dann, wenn die Tochter, der Sohn keine Einsicht zeigt. Magersüchtige gehören in ärztliche Behandlung, geeignete Adressen von Ärzten, Psychologen und auch weitere Hilfe können Sie auch bei einer der vielen Selbsthilfegruppen bekommen.
Ein wesentlicher begleitender Schritt, um den Kreislauf der Essstörung mit allen gesundheitlichen Folgen zu durchbrechen, ist eine richtig durchgeführte Mikronährstofftherapie. Richtig durchgeführt heißt, vor der Mikronährstofftherapie muss anhand einer Blutanalyse festgestellt werden, welche Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Aminosäuren dem Körper fehlen. Ausschließlich aufgrund einer umfassenden Laboranalyse, wie sie das Große Stoffwechselprofil des DCMS bietet, kann eine exakte Mikronährstofftherapie erfolgen. Die Mikronährstoffe können zum einen den Muskelaufbau, die Gewichtszunahme und die Körperfunktionen unterstützen, zum anderen können sie den Energiehaushalt ankurbeln, den Appetit anregen und das Nervensystem positiv stimulieren – auch dadurch, dass wieder die richtigen Botenstoffe gebildet werden können.
Autor: Karin Großhardt, DCMS GmbH, www.diagnostisches-centrum.de
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