"Veneers" heißt das "dentale Zauberwort" gegen hässliche Zahnlücken, schiefe Zähne oder graue Frontpartien: Per Spezialkleber auf der Zahnoberfläche befestigt , verschwinden selbst gravierende Schönheitsmakel hinter den hauchdünnen Verblendschalen aus Keramik - spurlos und für lange Zeit: In der Regel halten die "Blender" ca. zehn Jahre, bevor sie durch neue ersetzt werden müssen.
Während bei der klassischen Krone der ganze Zahn mit Gold oder Porzellan überzogen wird, kaschiert ein Veneer (engl. Abdeckung, Fassade) nur die sichtbare Frontpartie. Um dabei auch kleinste Abweichungen auszuschließen, entsteht im Labor nach dem vorausgehenden Abdruck eine passgenaue Verblendschale. Diese kann jedoch erst eingesetzt werden, nachdem der betreffende Zahn um ca. einen halben Millimeter oder etwas mehr abgeschliffen wurde. "Ansonsten würde sich die Verblendschale später von der Zahnfront abheben", erklärt Dr. med. dent. Julia Thome vom Kölner "Carree Dental".
Veneers gelten als risikoarm (nur ganz selten kommt es zu Allergien), eignen sich jedoch nicht bei toten Zähnen, Karies oder anderen gravierenden Zahndefekten. "In diesen Fällen könnte das marode Zahnmaterial brechen", warnt Dr. Thome. Ganz billig ist die Präzisionsarbeit allerdings nicht: 1000 Euro kommen für einen "aufgepeppten" Frontzahn schnell zusammen. Preiswerter ist das so genannte Contouring. Diese Modellierung aus einem Kunststoff-Keramikmix kostet ca. 200 bis 250 Euro, dafür ist sie aber auch nicht ganz so widerstandsfähig wie ein Veneer.
Zahnreinigung mit Profi-Politur
Vor jeder Verblendung ist eine professionelle Zahnreinigung obligatorisch. "Dabei werden selbst Verfärbungen durch Kaffee, Rotwein oder Nikotin sowie Zahnstein entfernt", erklärt Zahnästhetik-Spezialistin Dr. Thome. Eine anschließende Politur glättet die Zahnoberflächen und lässt die Zähne strahlen. Abschließend erhalten diese zur Stärkung einen Fluoridüberzug. Für diese zweimal jährlich empfohlene "Grundreinigung" berechnet der Zahnarzt, je nach Zeitaufwand, zwischen 90 - 120 EUR.
Bleaching: einfach erhellend
Wer es strahlend weiß liebt, dem erfüllt ein Bleaching alle Wünsche. Bei dieser Methode verändert eine chemische Oxidation die Farbpigmente im Zahnschmelz so sehr, dass die Zähne anschließend hell und sauber wirken. Zur Wahl stehen verschiedene Methoden: Beim so genannten "Home-Bleaching" fertigt der Zahnarzt eine Bleichschiene aus Kunststoff an. Gefüllt mit einem aufhellenden Gel, wird diese vom Patienten täglich einige Stunden zu Hause getragen. Das Resultat: Spätestens nach ein bis zwei Wochen sind die Zähne um einige Töne heller. Beim "Power- oder In-Office-Bleaching" verwendet der Zahnarzt Präparate in weitaus höherer Konzentration. Deshalb kommt dieses Verfahren, das übrigens selbst bei starken Verfärbungen durch regelmäßigen Nikotingenuss oder schwarzen Tee wirkt, ausschließlich in der Zahnarztpraxis zum Einsatz. Die Aufhellung hält je nach Ernährungsgewohnheiten und Mundhygiene ein bis drei Jahre. Auffrischungsbehandlungen sind problemlos möglich.
Ein "Home-Bleaching" kostet ca. 350 bis 500 Euro, das "Power- oder In-Office-Bleaching" ab 400 Euro. Möglich ist auch eine kombinierte Anwendung (ca. 600 Euro).
In Frage kommt ein Bleaching nur, wenn Zähne und Zahnfleisch gesund sind. Der einfache Grund: "Bei Karies oder frei liegenden Zahnhälsen kann das Bleichgel in das Zahninnere gelangen und im schlimmsten Fall Nerven schädigen", warnt Dr. Thome. Wirkungslos ist diese Methode bei Kronen, Füllungen oder Veneer, da prinzipiell nur der natürliche Zahnschmelz farblich aufgehellt werden kann. Eine Ausnahme bildet das"interne Bleaching". Bei dieser Methode wird der wurzelkanalbehandelte, also "tote" Zahn, von Innen aufgehellt.
Zahn-Implantate: High Tech mit Langzeitwirkung
Um selbst im Falle eines Zahnverlustes weiterhin sympathisch lächeln zu können, empfehlen Zahnärzte in der Regel die gute alte Brücke oder das High Tech-Implantat aus Titan oder Keramik. "Beide Methoden haben ihre Stärken, aber auch typische Schwächen", betont Dr. med. dent. Jochen H. Schmidt, Chefarzt des Carree Dental in Köln.
Der entscheidende Pluspunkt eines Implantats: Wie ein eigener Zahn im Knochen fest verankert, bieten die kleinen künstlichen Wurzeln den darauf befestigten Kronen oder Brücken sicheren Halt und den Patienten somit einen perfekten Biss. Wacklige Prothesen, die vor allem der älteren Generation häufig das Leben schwer machten, gehören damit der Vergangenheit an. "Bei vielen Teil- und Vollprothesenträgern bildet sich aufgrund einer falschen Belastung der Kieferknochen zurück, was zu Instabilität führen kann", weiß Implantologe Dr. Schmidt ("Master of Science in Oral Implantologie") aus jahrelanger Praxis. "Über dieses Problem können Patienten mit Zahnimplantaten nur noch müde lächeln."
Mit Hilfe der Computertechnik berechnet der Implantologe auf den Millimeter genau Position, Winkel und Größe des Implantats und pflanzt es anschließend exakt dort ein, wo ursprünglich die Wurzel des verlorenen Zahnes steckte. Nach einer Einheilungszeit von drei bis sechs Monaten ist das Implantat fest verankert und es lassen sich problemlos Brücken oder Kronen darauf befestigen.
Edelsteine für schmucke Zähne
Der neuste Clou bei vornehmlich jungen Trendsettern ist so genannter Zahnschmuck. Neben Tattoos, die einfach auf die Zähne geklebt werden, gibt es als noblere Variante auch dünne Goldfolien, teilweise mit Diamanten oder Rubinen verziert. Mit speziellen Klebern werden diese Hingucker auf den Frontzähnen befestigt. Die Haltbarkeit liegt zwischen einigen Monaten und mehreren Jahren. Das Risiko: "Unter dem Zahnschmuck kann es schneller zu Karies kommen. Deshalb ist eine besonders gründliche Zahnpflege unerlässlich", so Dr. Thome. Zusätzliche Risiken bestehen bei Metallkappen oder Edelsteinen. "Diese Verzierungen lassen sich nicht anbringen ohne den Zahnschmelz zu schädigen."