Die Netzhaut ist der Teil des Auges, der das einfallende Licht in Informationen umwandelt. Ohne sie ist Sehen unmöglich. Unbehandelte Erkrankungen der Netzhaut führen fast immer zu einem starken Sehverlust bis hin zur völligen Erblindung des betroffenen Auges. Es ist daher äußerst wichtig, Veränderungen so früh wie möglich zu erkennen. "Mit dem neuen Spectralis System sind wir in der Lage, selbst winzigste Strukturänderungen zuverlässig festzustellen und benötigen weder dafür weder Kontrastmittel noch eine invasive Maßnahme", sagt Dr. Peter Hoffmann von der Augenklinik Castrop-Rauxel.
Vor allem zur Führerkennung der Altersbedingten Makuladegeneration sowie für Patienten mit Diabetes mellitus bringt das System deutliche Vorteile. Denn damit ist bereits ein minimaler Unterschied der Netzhautdicke von nur einem Mikrometer zu erkennen. Die Lasertechnik macht es möglich. Zwei Laser tasten dabei gleichzeitig den Augenhintergrund des Patienten ab. Dadurch können Augenbewegungen ausgeglichen und ein sehr exaktes Schnittbild erstellt werden. Dr Hoffmann erklärt: "Diese Technik ist ein wichtiger Fortschritt für unsere Patienten. Frühere Verfahren mit nur einem Laser haben manchmal Artefakte in der Darstellung verursacht, was die Diagnose sehr erschwert hat." Damit erklärt Dr. Hoffmann auch die erheblichen Investitionskosten von etwa 100.000 EUR.
Das neue System speichert zudem die Schnittbilder der Netzhaut ab und erkennt bei der Folgeuntersuchung automatisch, wo es beim letzten Mal gescannt hat. "Das ist sehr wichtig, damit der Arzt Veränderungen eindeutig erkennen kann", so Dr. Hoffmann. Zusätzlich verfügt das Gerät über eine Rauschunterdrückung sowie eine 3D-Darstellung, um eine sichere Diagnose zu gewährleisten. Für die Patienten dauert die Untersuchung nur wenige Minuten und ist dabei völlig schmerzlos.
Leider ist eine Untersuchung mit dem High-Tech-Gerät nur in begründeten Fällen eine Kassenleistung. "Regelmäßige Vorsorge dient dem langen Erhalt des Augenlichts", so Dr. Hoffmann. "Angesichts der Vorteile sind die Kosten dafür gering". Das neue System, welches im Ruhrgebiet bisher kaum verbreitet ist, steht den Patienten der Augenklinik-Castrop-Rauxel ab sofort zur Verfügung.