Der Bundesverband HPP Deutschland e.V. weist aus aktuellem Anlass darauf hin, dass für die Entstehung einer Knochenschwäche nicht alleine Ernährung und Lebensstil verantwortlich gemacht werden können. Vielmehr spielen auch genetische Faktoren eine maßgebliche Rolle bei der Entstehung einer Osteoporose.
Einer dieser genetischen Faktoren ist der erblich bedingte Mangel der alkalischen Phosphatase (aP). Dieses Enzym sorgt normalerweise dafür, dass Kalzium und Phosphat in die Knochen eingelagert werden können ? und diese somit stark und widerstandfähig werden. Bei einem Defekt der alkalischen Phosphatase ist dieser Mineralisationsprozess gestört und es kommt zu einer Schwächung der Knochenstruktur.
Außerdem verbinden sich Kalzium und Phosphat außerhalb der Knochen zu Kristallen und lösen in dieser Form Autoimmun-Reaktionen aus, die zu Entzündungen im gesamten Skelett führen. Die verantwortliche Krankheit trägt den Namen Hypophosphatasie (HPP).
Einer aktuellen Veröffentlichung zufolge tritt dieses Phänomen in Europa bei etwa einer von 6000 Personen auf. Wie viele Menschen genau betroffen sind, ist bislang jedoch unbekannt, da die Erkrankung meistens nicht erkannt wird. Obwohl die HPP bereits 1948 erstmals beschrieben wurde, ist bis heute vielen Ärzten nicht bewusst, dass ein Mangel an alkalischer Phosphatase zu schweren Skelettschäden führen kann.
Der 2006 gegründete Interessensverband HPP Deutschland e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, Öffentlichkeit und medizinische Fachkreise über die Hypophosphatasie aufzuklären, die Betroffenen zu unterstützen und die Erforschung der HPP aktiv zu fördern.
Zu seinem fünfjährigen Bestehen wünscht sich HPP Deutschland e.V. vor allem mehr Aufmerksamkeit für die Hypophosphatasie ? die nach aktuellen Schätzungen häufiger auftritt als lange vermutet. Insbesondere muss weiter erforscht werden, bei wie vielen der ca. 8 Mio. Osteoporose-Fälle im deutschsprachigen Raum ein aP-Mangel möglicherweise eine Rolle spielt. Bekannt ist bislang nur, dass etwa ein Viertel der Gesamt-Bevölkerung genetische Merkmale tragen, die sich auch bei HPP-Patienten mit starkem Knochenschwund häufig finden.
Kontakt:
Hypophosphatasie Deutschland e.V.
c/o Gerald Brandt
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