Sicherlich stellen sich jetzt einige Leser die Frage: Wie kommt denn der Müller dazu, jetzt wieder Zahnersatz in Deutschland zu produzieren?
Die Antwort darauf ist denkbar einfach!
Die digitale Welt hat schon seit langer Zeit Einzug in die Zahnmedizin und Zahntechnik gehalten. Vollzog sich dieser Prozess vor einigen Jahren noch langsam - ja für viele Laboratorien und Praxen kaum spürbar, so erreichen uns heute täglich neue Informationen, welche Techniken durch digitale Verfahren ersetzt werden können. Diese Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten. Wer sich davor verschließt, verliert den Anschlusszug und wird auf der Strecke bleiben!
Warum die digitale Technik auf einmal so rasante Entwicklungssprünge verzeichnet, liegt auf der Hand. Die Gesundheitspolitik hat es geschafft, den Wettbewerb - damit verbunden den Preiskampf - in die Praxen und somit auch in die Laboratorien zu drängen. Dieser Trend war schon lange absehbar, nur wollten es die Meisten nicht wahrhaben, dass sich die goldene Kuh (Krankenkassen und Versicherungen) allmählich verschließt. Durch die hohen Eigenbeteiligungen der Patienten, ist der Preis für die Endverbraucher (Patienten) kaufentscheidend wie nie zuvor. Daher ist, wie in vielen anderen Berufsgruppen auch, der Fortschritt in der digitalen Herstellung von Zahnersatz kein zufälliges Produkt von Hobby-Ingenieuren, sondern die Anforderung des Marktes, Fertigungsprozesse rationeller zu gestalten.
Mit der Eröffnung des Fräszentrums Zahnersatz:Müller Exklusiv in Ratingen und dem Einsatz der Fräsmaschinen DATRON D5, sehe ich die Möglichkeit, die notwendige Rationalität bei der Herstellung mit dem Produktionsstandort Deutschland zu verbinden. Denn grundsätzlich bleibe ich auch mit meinem deutschen Fräszentrum meiner Firmenphilosophie treu: „Zahnersatz muss für jeden Patienten - unabhängig vom Einkommen - bezahlbar bleiben!“
Meine persönliche Meinung ist, dass Laborinhaber, die nur ein bisschen an der CAD/CAM Technik schnuppern möchten oder nur aus Image-Gründen in die exorbitant teuren Maschinen investieren, Schiffbruch erleiden werden. Jeder muss sich den Veränderungen in der Zahntechnik stellen und die neuen Techniken in den Laboralltag integrieren. Daher kann die Frage nicht sein – ob, sondern wie ich in die digitale Zahntechnik investiere. Bei der Entscheidung und Zukunftsplanung sollten vorab unbedingt nachfolgende Überlegungen berücksichtigt werden:
Marktanalyse
Geografie, Preissegment, Mitbewerber, Angebotspalette
Auftragspotential und Wirtschaftlichkeit
Wie viele Einheiten pro Tag habe ich?
Wie viele Einheiten pro Tag benötige ich?
Wo liegen meine Zieleinheiten?
Wann habe ich den Break-even meiner Investition erreicht?
Alternativen
Netzwerkpartnerschaften und gemeinsame Beauftragung eines Fräszentrums, Vergabe von Einzelaufträgen, Einkaufsgemeinschaften
Danach können richtungsweisende Entscheidungen getroffen werden:
1. Sie konstruieren Ihre Aufträge im Labor und senden die Fräsdaten in ein externes Fräszentrum. Damit verbunden können Sie mit Kollegen Einkaufsgemeinschaften gründen, um das Fräszentrum Ihrer Wahl im Kollektiv zu beauftragen, damit Sie den bestmöglichen Einkaufspreis aushandeln können.
2. Sie investieren selber in Fräsmaschinen. Damit ergeben sich wiederum einige grundsätzliche Überlegungen. Geschlossene Systeme - oder doch lieber Anbieter von industriellen und offenen Maschinen-Systemen
bevorzugen? Mittlerweile sind die Angebote und die Hersteller so zahlreich, dass die Entscheidung schnell zur Qual der Wahl wird.
Das digitale Zeitalter in der Zahntechnik und Zahnmedizin hat nicht gerade erst begonnen. Wir befinden uns schon mittendrin! Jetzt ist noch die Zeit, auf den Zug der Zukunft-Zahntechnik aufzuspringen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.
ZTM Frank Müller
Fräszentrum Zahnersatz:Müller Exklusiv