Die Zahl der publizierten ärztlichen Behandlungsfehler in Deutschland steigt kontinuierlich. Einer Studie des Berliner Robert-Koch-Instituts zufolge werden jährlich etwa 12.000 Fehler nachgewiesen, die Dunkelziffer ist nach Expertenmeinung deutlich höher. „Aufgrund dieser Fehler sterben mehr Menschen als im Straßenverkehr“, sagt der Vorstandchef der AOK, Hans Jürgen Ahrens. Vor diesem Hintergrund startet das „Frankfurter Kolleg für Medizin und Wirtschaftlichkeit“ (FKMW) ab Ende April 2008 eine Serie von Fortbildungsseminaren zum Arzthaftungsrecht. Ziel der Seminare ist es, vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Kunstfehlern zu vermitteln sowie Verhaltensempfehlungen im Falle eines Behandlungsfehlervorwurfs aufzuzeigen.
Die Zahl der publizierten ärztlichen Behandlungsfehler in Deutschland steigt kontinuierlich. Einer Studie des Berliner Robert-Koch-Instituts zufolge werden jährlich etwa 12.000 Fehler nachgewiesen, die Dunkelziffer ist nach Expertenmeinung deutlich höher. „Aufgrund dieser Fehler sterben mehr Menschen als im Straßenverkehr“, sagt der Vorstandchef der AOK, Hans Jürgen Ahrens. Vor diesem Hintergrund startet das „Frankfurter Kolleg für Medizin und Wirtschaftlichkeit“ (FKMW) ab Ende April 2008 eine Serie von Fortbildungsseminaren zum Arzthaftungsrecht. Ziel der Seminare ist es, vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Kunstfehlern zu vermitteln sowie Verhaltensempfehlungen im Falle eines Behandlungsfehlervorwurfs aufzuzeigen.
Das Seminar verbindet die Praxiserfahrung des Mediziners mit der Sichtweise des Juristen: Referenten sind Dr. Stephan G. Zipper, Chefarzt für Neurologie, Frankfurt/Main, Mitglied der Schlichtungsstelle der Landesärztekammer Hessen sowie Olaf Walter, Fachanwalt für Medizinrecht, Köln, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Medizinrecht.
„Die Ursachen ärztlicher Behandlungsfehler sind vielfältig. Vor allem Aufklärungs- und Dokumentationsmängel können Ärzte im Streitfall in juristische Bedrängnis bringen“, sagt Zipper. Krankenakten würden zum Beispiel häufig nicht präzise geführt oder die Absprache zwischen den Ärzten laufe nicht ohne Reibungen ab. Zudem erforderten komplexe Krankheitsbilder immer häufiger vielfältige Behandlungsmethoden und damit eine Arbeitsteilung zwischen den Medizinern. Dadurch könne es unter den Spezialisten zu Lücken im Informationsfluss kommen, so der Experte weiter.
Intensivseminare des FKMW: Arzthaftungsrecht praxisnah
Um ärztlichen Behandlungsfehlern vorzubeugen bzw. im Falle des Fehlervorwurfs vorbereitet zu sein und optimal agieren zu können, werden in den Seminaren des FKMW alle Aspekte und potenziellen Konfliktquellen im Arzthaftungsrecht erörtert. Anhand von zahlreichen Beispielen aus der Praxis werden typische Gefahrenpotenziale im ärztlichen Alltag beleuchtet und Empfehlungen zur Vermeidung des Haftungsfalles gegeben.
So empfiehlt FKMW-Experte Walter beispielsweise die Verwendung von Aufklärungsbögen, in denen das Wesentliche vermerkt ist, was der Arzt im Gespräch seinen Patienten erläutern muss. „Denn mit einem solchen Bogen, den der Arzt mit seinen handschriftlichen Ergänzungen während des Aufklärungsgespräches individualisiert hat, kann der Arzt relativ leicht den Nachweis erbringen, seiner Aufklärungspflicht auch im konkreten Fall nachgekommen zu sein“, erklärt Walter.
Im Dialog mit den Seminarteilnehmern wird ein Leitfaden für den bestmöglichen Umgang mit dem Behandlungsfehlervorwurf erarbeitet.
Kostensenkung durch besseres Fehlermanagement
Nach Ansicht von AOK-Vorstandschef Hans Jürgen Ahrens könnte ein besseres Fehlermanagement auch die Kosten für das Gesundheitssystem eindämmen. So ließen sich die immensen Haftpflichtsummen von Ärzten und Kliniken deutlich reduzieren, wenn sie gegenüber den Versicherern ein praktiziertes „Fehlermanagement“ nachweisen könnten. Jeder Fehler weniger erspare nicht nur dem Patienten Leid, den Behandelnden und Pflegenden Schuldgefühle, sondern auch den Kostenträgern Geld, das an anderer Stelle eingesetzt werden könnte.
Weiterführende Informationen über die Fortbildungsveranstaltungen des FKMW (Termine, Orte und Kosten) sind erhältlich bei:
http://www.fkmw.de
Regina Schmidt, Tel.: 06196-7766555 oder schmidt@fkmw.de
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Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten.
Eschborn, den 31. März 2008