Der Schreibtisch ist aufgeräumt, die Kollegen sind nett, die Sonne scheint. Dennoch will es mit der Arbeit nicht so recht klappen. Trotz drei Wochen Urlaub unter tropischer Sonne ist man irgendwie frustriert, reizbar und antriebslos. "Das ist der typische Urlaubsblues", sagt Rolf Schmiel, Diplom-Psychologe und Motivationscoach aus Essen. "Jeder Zweite leide darunter, so eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse."
Schmiel erklärt den Urlaubsblues als eine leichte Form der Anpassungsstörung. "Ein sehr intensiver Unterschied zwischen der traumhaften Urlaubszeit und der eher grauen Alltagsroutine kann zu eine Art Schockzustand führen", sagt der Experte. "Reizbarkeit, depressive Verstimmung und Antriebslosigkeit sind die häufigsten Ursachen." Im akuten Zustand sollte man diese geistige und körperliche Reaktion am besten als gegeben hinnehmen und einfache Mentalübungen* praktizieren, rät Schmiel. Denn schon nach wenigen Tagen würde der Urlaubsblues von allein verschwinden und einer deutlicheren Leistungs- und Stimmungssteigerung Platz machen.
Denjenigen, die erst gar nicht in ein solches Loch fallen wollen, empfiehlt Schmiel eine Urlaubsplanung nach psychologischem Muster:
- Vor und nach dem Urlaub wenigstens zwei freie Tage zu Hause verbringen
- Möglichst nicht am Montag wieder am Arbeitsplatz sein, sondern erst am Dienstag oder Mittwoch (dann hat sich die typische Montagshektik wieder gelegt)
- Mehrere Kurzurlaube beispielsweise in Wellness-Hotels haben einen höheren Regenerationseffekt als drei oder mehr Wochen Ferien am Stück
*Rolf Schmiel hat unter www.der-motivationskick.de eine Auswahl an Mentaltechniken und Motivationsmethoden kostenlos zusammengestellt.