GAAPP-Präsident Dr. Natalio Salmún (AR): Bereits Mitglieder aus mehr als 20 Ländern
„Schon jetzt sind unserer Plattform Patienteninitiativen aus über 20 Ländern aller Kontinente beigetreten und wir erwarten in den nächsten Monaten eine Vervielfachung dieser Zahl“, so der argentinische Allergologe Dr. Natalio Salmún, erster Präsident der GAAPP. „Als globales Netzwerk werden wir betroffenen Patienten und ihren Bedürfnissen bei Entscheidungsträgern aus Politik und Gesundheitswesen wesentlich mehr Gehör verleihen können.“
Asthma und Allergien zählen weltweit zu den häufigsten und belastendsten chronischen Erkrankungen. Sie sind mit einem beträchtlichen Verlust an Lebensqualität, hohen sozioökonomischen Kosten durch verlorene Arbeitszeit und Behandlungskosten, und frühzeitigem Tod verbunden. Unter allen Krankheitsgruppen weisen sie den steilsten Anstieg auf. Die Häufigkeit von Asthma hat sich in Westeuropa allein in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt, in einigen Ländern auf mehr als 10% der Erwachsenen. Einen hohen Anstieg verzeichnen auch Länder mit ehemals niedrigem oder mittlerem Einkommen, die bezüglich „westlichen“ Lebensstils aufholen. (Quelle: European Lung White Book; Hg. European Respiratory Society)
Dramatische Zahlen gelten auch für allergische Erkrankungen, allen voran allergische Rhinitis, Konjunktivitis und Rhino-Sinusitis, die zwischen 10 und 30% der Erwachsenen und bereits bis zu 40% der Kinder betreffen. Auch das atopische Ekzem („Neurodermitis“), Lebensmittelallergien (weltweit 200 bis 250 Mio. Betroffene), Urticaria („Nesselsucht“) und berufsbedingte Allergien (für 15% der Asthma-Fälle unter Erwachsenen verantwortlich) sind weltweit auf dem Vormarsch (Quelle: White Book on Allergy; Hg. World Allergy Organization). Entsprechend den Angaben der Welt Gesundheitsorganisation (WHO) leiden hunderte von Millionen Menschen an Allergien und mehr als 300 Millionen haben Asthma.
GAAPP-Finanzvorstand Otto Spranger (A): Globale Plattform für Patientenrechte und Empowerment „Diese Tatsachen unterstreichen die Wichtigkeit eines globalen Netzwerks für die Rechte und Bedürfnisse von Asthma- und Allergie-Patienten“, so Otto Spranger, Sprecher der Österreichischen Lungenunion und Finanzchef der GAAPP. „Unsere Ziele sind umfassend. Einige Beispiele: Wir fördern die Zusammenarbeit mit Regierungs- und Gesundheitsinstitutionen zur Minimierung der negativen Folgen von Asthma und Allergien, und wollen die GAAPP als gleichwertigen Partner von Entscheidungsträgern etablieren. Wir unterstützen beim Aufbau von Patientenorganisationen in noch unterentwickelten Ländern und motivieren Patienten zur Übernahme einer aktiven Rolle im Management ihrer Erkrankung (Empowerment).Wir kämpfen für die Gewährleistung von Best-Practice-Therapien und für die direkte Unterstützung von Patienten in unterprivilegierten Ländern, aber auch für das Recht der Allergie- und Asthma-Patienten, in sauberer Luft zu leben.“
GAAPP-Exekutivdirektorin Dr. Antje H. Fink-Wagner (D): Erste Projekte in den Startlöchern
Die ersten konkreten Projekte der neuen globalen Plattform sind bereits in den Startlöchern. „Den Anfang werden die „Sportspiele für Kinder mit Asthma machen“, so Antje Fink-Wagner, Projektleiterin der Europäischen Föderation der Vereinigungen der Patienten mit Allergien und Atemwegserkrankungen (EFA) und Exekutivdirektorin der GAAPP. „Sie werden im Juni 2012 bei Salzburg in Österreich stattfinden. Zwei weitere Projekte sind die Gründung einer Patientenorganisation in Indien, sowie Care-Pakete für Patienten in Ländern mit Einkommen unterhalb des Existenzminimums. Diese sollten die Grundausrüstung für die Therapie, Medikamente für mindestens ein halbes Jahr, sowie Information darüber enthalten, wie die Betroffenen ihre Erkrankung unter Kontrolle halten können. Gespräche mit der Industrie, die wir dafür als Partner und Sponsoren brauchen, werden in Kürze aufgenommen.“