fit und munter - Schlecht Hören und Ohrgeräusche: Wann soll man zum Ohrenarzt?

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Schlecht Hören und Ohrgeräusche: Wann soll man zum Ohrenarzt?

Bei akuten Hörminderungen, einem sogenannten Hörsturz, bestehen Chancen auf Heilung. Altersbedingter Schwerhörigkeit kann mit einem Hörgerät abgeholfen werden. Ein Besuch beim HNO-Arzt ist immer sinnvoll.
Traunstein, 25.8.2011 - Wenn sich die Frau oder Partnerin wiederholt darüber beklagt, dass der Gatte nichts versteht oder nicht richtig zuhört, ist höchste Zeit für einen Besuch beim Ohrenarzt. Nach Meinung der HNO-Ärzte benötigt in Deutschland jeder Siebte ein Hörgerät, bei über 70-jährigen sogar jeder Zweite.

Bevor das Gehör ganz verloren ist

Zum HNO-Arzt sollte gegangen werden, solange noch irgendetwas gehört werden kann. Je besser das Resthörvermögen ist, desto besser gelingt die Anpassung eines Hörgerätes und umso komfortabler können dann die Anforderungen des Lebens gemeistert werden.

Einen Hörsturz sofort behandeln

Im Gegensatz zur altersbedingten oder schleichend zunehmenden Schwerhörigkeit steht die abrupte Hörminderung, der sogenannte Hörsturz. Dieser kann mit Ohrgeräuschen, einem sogenannten Tinnitus, einhergehen. Aber auch der Tinnitus ohne Hörverschlechterung gehört in rasche fachärztliche Behandlung.

Therapien bei Hörstörungen nicht immer erfolgreich

Die oft eingesetzten durchblutungsfördernden Mittel, Infusionen und das Cortison sollen die Stoffwechselsituation der Ohren verbessern. Je eher diese Medikamente eingesetzt werden, desto größer sind die Chancen auf Besserung. Falls der erwünschte Effekt nicht eintritt, steht mit der Hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) eine weitere Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung. Durch den Überdruck in der Therapie-Druckkammer löst sich der über eine Maske eingeatmete Sauerstoff um ein Vielfaches im Körper und versorgt das Innenohr mit dem 4-5-fachen an Sauerstoff. Dadurch erhält das Ohr in seinem Inneren die Möglichkeit, sich zu regenerieren und die Sinneszellen zu stärken.
"Für die Wirksamkeit der HBO bei Hörsturz gibt es die zur Zeit beste wissenschaftliche Datenlage unter allen Behandlungsmöglichkeiten. Bei Tinnitus besteht für alle Therapien das Problem der wissenschaftlichen Evidenz, was an den fehlenden Messparametern liegt", weist Dr. med. Christian Heiden, Vorstand des Verbandes Deutscher Druckkammerzentren e.V. (VDD) und in Traunstein tätiger HNO-Arzt hin.

Privat- und Beihilfepatienten sind besser dran, aber: Gutes Hören ist für alle wichtig

Trotzdem konnte sich der Einsatz der HBO - wohl vorwiegend aus Kostengründen - für gesetzlich versicherte Patienten noch nicht etablieren. Die HBO ist wie jede andere Behandlungsart bei Hörstürzen für gesetzlich Krankenversicherte Privatsache, während die privaten Krankenversicherungen in der Regel die Kosten erstatten. Auch die Beihilfe leistet bei Tinnitusleiden, die mit Perzeptionsstörungen des Innohrs verbunden sind.
Ähnlich ist die Situation bei technisch besseren Hörgeräten - der Zuschuss reicht nicht für eine technisch aufwändige Versorgung. "Für jeden Menschen ist gutes Hören die Grundlage eines guten Miteinanders und einer sicheren Kommunikation. Hörminderungen führen in die gesellschaftliche Isolation", so Dr. med. Christian Heiden. "Wenn man gelegentlich vor der Wahl steht: Gesundheit oder mehr Geld auf dem Konto, sollte die Gesundheit siegen. Gutes Hören ist Lebensqualität und Voraussetzung für soziale Kontakte", so Heiden.

Weitere Informationen zur HBO bei akuten Hörminderungen: http://www.vdd-hbo.de/sauerstofftherapie/akute-hoerstoerungen

Foto: VDD/Druckkammerzentrum Freiburg

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