Mittwochabend 24. August 2011, es ist kurz vor 22 Uhr, als die Funkmelder durch die Zentrale Leitstelle des Kreises Groß-Gerau (ZLS GG) unsere Betreuungseinheit mit Ambulanzbus, Führungsfahrzeug (ELW 1) und Mannschaftstransportwagen (MTW) alarmierten.
Vorausgegangen war ein heftiges, tobendes Unwetter, welches im Landkreis für zahllose Einsätze von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Technisches Hilfswerk (THW) sorgten.
Die Alarmierung der notwendigen Helfer wurde durch unsere medizinische Einsatz- und Servicezentrale vorgenommen. Sodass nach rund 20 Minuten die notwendige Personalstärke einsatzbereit war.
"Unser Einsatzauftrag sei es, dass Seniorenwohn- & Pflegeheim "Am Kastell" teilweise zu evakuieren, da durch das verheerende Naturereignis große Teile der Dachkonstruktion weggerissen wurden ", so Michael Görbing vom Einsatz- und Führungsdienst (EFi) der mfs bei der Einsatzbesprechung zu seinen Einsatzkräften.
So setzte sich, zusammen mit unserer Betreuungseinheit, auch unser zweiter Rettungswagen (RTW) 30 Minuten nach Alarmierung durch die ZLS GG in Richtung des Schadensgebiets in Bewegung.
Bereits kurz nach dem Eintreffen im Seniorenwohn- & Pflegeheim "Am Kastell" wurden wir durch die örtliche Einsatzleitung von Feuerwehr und Rettungsdienst davon unterrichtet, dass noch mehr als ein Dutzend Patienten "obdachlos" seien und in das rund 12 km entfernte Seniorenheim "Fiedlersee" in Darmstadt-Arheilgen verlegt werden müssten.
Umgehend ließ der ebenfalls vorhandene mfs - Fachbereichsleiter Katastrophenschutz Herr Jochen Richter die Patienten durch unsere Mannschaft in die Krankenfahrzeuge verbringen.
"Hier kommen uns die Erfahrungen aus der erst vor zwei Wochen durchgeführten Übung zugute", so Jochen Richter.
Für die Bewohner war dies natürlich eine sehr belastende Nacht, die es bei einem Bewohner notwendig machte, einen Notarzt hinzuzuziehen, da der Bewohner über heftige Schmerzen in der Brust klagte.
Die qualifizierte Erstversorgung wurde umgehend durch die Besatzung unseres RTW´s vorgenommen, so dass der Notarzt bereits sämtliche Informationen zu EKG und Blutdruck vorliegen hatte, als er einige Zeit später eintraf.
Um hier eine adäquate präklinische Versorgung vorzunehmen wurde der Bewohner Herr H. umgehend mit Notarzt und Rettungswagen in die naheliegende Kreisklink gefahren. Im Anschluss musste unser RTW noch zwei weitere Male im Landkreis zu Notfällen eilen.
Der Transport der restlichen Bewohner erfolgte ohne weitere Zwischenfälle und wohl behütet durch unsere gut geschulten Einsatzkräfte ins Seniorenheim "Fiedlersee" .
Neben der hervorragenden Zusammenarbeit mit den örtlichen Einsatzkräften des Roten Kreuzes, sowie der Feuerwehr, haben auch die Übergaben an die Seniorenheime gut und reibungslos funktioniert.
So verlief der Einsatz hoch professionell - so wie es eben sein soll.
Gegen 3h waren unsere eingesetzten Einsatzkräfte und ihre Fahrzeuge wieder einsatzbereit in ihrer Unterkunft und dieser Einsatz wurde beendet.
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