Weltweit verschwinden jährlich Tausende von Menschen spurlos in bewaffneten Konflikten. Für die Angehörigen ist es oft der Beginn einer lebenslangen Suche nach Gewissheit. In Deutschland sind immer noch 1,3 Millionen Schicksale aus dem Zweiten Weltkrieg ungeklärt. Und täglich kommen - durch bewaffnete Konflikte, Flucht, Vertreibung oder Inhaftierung - neue Vermisstenschicksale hinzu. Der DRK-Suchdienst erhält über 20.000 Anfragen jährlich - und konnte im Jahr 2010 mehr als 80 Prozent davon aufklären.
Der 30. August ist als Internationaler Tag der Vermissten allen Familien gewidmet, die keine Information über das Schicksal ihrer Angehörigen haben. Die Sorge und Ungewissheit sind für die Familien und Freunde oft nur schwer zu ertragen.
Das Rote Kreuz sieht es als eine seiner Hauptaufgaben an, diesen Menschen zu helfen. In über 500 DRK-Kreisverbänden in Deutschland ist es möglich, eine Anfrage nach einer vermissten Person zu starten. Der Suchdienst des DRK ermittelt den Verbleib der gesuchten Person über ein weltweites Netzwerk bestehend aus dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und den Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften in 186 Ländern.
Die Suchanfragen beim DRK gelten überwiegend Menschen, die aus einem Staat stammen, der sich in einem Konfliktzustand befindet. Zurzeit werden besonders viele Menschen aus Afghanistan, Irak und Somalia gesucht. Ergibt die Suche, dass sich Vermisste im Gefängnis befinden, so haben die Angehörigen die Möglichkeit, Kontakt mit Hilfe einer Rotkreuznachricht aufzunehmen. Die Gefangenbesuche des IKRK tragen weltweit dazu bei, dass Menschen nicht einfach spurlos verschwinden. Im Jahr 2010 erhielt das IKRK über 30.000 Rotkreuznachrichten für Gefangene.
Wer einen Angehörigen sucht, wendet sich an seinen lokalen DRK-Kreisverband. Adress-Suche unter www.drk.de oder im Telefonbuch. Es ist auch möglich, eine Anfrage online zu starten: www.drk-suchdienst.de.
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Tel. 030 85404 161
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