Die Finalisten des TherapieTreuePreises 2011 wurden
anlässlich des europäischen Kardiologen-Kongresses in Paris vor rund
200 Gästen ausgezeichnet. Damit würdigte die Jury um Prof. Dr. med.
Rainer Düsing das herausragende Engagement der drei Preisträger für
eine Verbesserung der Compliance ihrer Hypertonie-Patienten. Alle
überzeugten durch ihren hohen Einsatz in Form von Zeit und
patientennaher Aufklärung. Ausgezeichnet fand die Jury das gut
ausgebildete Praxispersonal, unterstützende Software oder
Organisationsstrukturen, die ein nachhaltiges Patientenmanagement
erleichtern. Höhepunkt des Abends war die Überreichung des eigens
designten TherapieTreuePreises 2011, der auf Initiative von Novartis
ins Leben gerufen wurde, an den Sieger Herrn Dr. med. Frank Klein aus
Schenklengsfeld.
Therapietreue bei Hypertonie besonders wichtig
Ziel des 2011 erstmals ausgelobten TherapieTreuePreises ist es,
die Aufmerksamkeit für die Bedeutung der Compliance in der
Hypertonie-Therapie zu erhöhen. Allgemeinärzte, Praktiker und
Internisten waren aufgerufen, Maßnahmen einzureichen, mit denen sie
ihre Bluthochdruck-Patienten motivieren, die vereinbarten
therapeutischen Maßnahmen, sei es z.B. die Einnahme von Medikamenten
oder notwendige Gewichtsreduktionen, durchzuführen und so selbst
aktiv zum Erreichen ihrer Zielwerte beizutragen. Mit dem Preis soll
das besondere Engagement von Praxen gewürdigt werden, die bereits
zielgerichtet Maßnahmen zur Compliance-Verbesserung bei Hypertonie
umsetzen. Insgesamt nahmen 71 hausärztlich tätige Praxisteams aus
ganz Deutschland an der Ausschreibung teil.
Als Volkskrankheit ist Hypertonie weltweit für die meisten
krankheitsbedingten Todesfälle verantwortlich. "Die bekannte
Symptomlosigkeit der Hypertonie, eine lange Therapiedauer oder die
teilweise hohe Tablettenlast stellen uns Ärzte täglich vor die
Herausforderung, die Patienten von der Wichtigkeit einer konsequenten
und verantwortungsvollen Bluthochdruck-Therapie zu überzeugen",
betonte Jury-Vorsitzender Düsing. Da viele compliancefördernde
Ansätze bekannt und in Leitlinien und Therapieempfehlungen festgelegt
sind, war es nicht Ziel des Preises, nie da gewesene Neuerungen zu
identifizieren. Vielmehr sollte das besondere Engagement
hausärztlicher Praxen für eine vertrauensvolle und gut strukturierte
Zusammenarbeit mit Bluthochdruck-Patienten gewürdigt werden. "Die
gute Beteiligung und die hohe Qualität der Einreichungen haben uns
sehr beeindruckt", so Düsing.
Jury lobt vorbildlichen Einsatz der Preisträger
Drei Kurzfilme veranschaulichten während der Preisverleihung, die
vor 200 geladenen Gästen im Rahmen des ESC in Paris stattfand, die
Besonderheit der Maßnahmen, mit denen die drei Preisträger die Jury
überzeugten.
Das Praxisteam von Dr. med. Frank Klein, Facharzt für
Allgemeinmedizin und Diabetologie, und dem Internisten Dr. med.
Herrmann Finck aus Schenklengsfeld (Hessen), ist Gewinner des
TherapieTreuePreises 2011.
Die Bewerbung überzeugte die Jury vor allem aufgrund
strukturierter und häufig durchgeführter Hypertonie-Schulungen.
"Regelmäßige Schulungen nehmen den Patienten in die Verantwortung für
die eigene Gesundheit", so Jury-Mitglied Harald Pohlmeier, Internist
und Diabetologe am St.-Franziskus-Hospital in Münster. "Dadurch
werden Hypertoniker motiviert, selbst einen wertvollen Beitrag zur
Erreichung ihrer Blutdruck-Zielwerte zu leisten." Parallel zur
ärztlichen Sprechstunde bietet das Praxisteam von Klein eine
Hypertoniesprechstunde an. Diese wird von einer Hypertonieassistentin
DHL® durchgeführt. Bluthochdruck werde von den Patienten nicht als
Krankheit empfunden, entsprechend klein sei der Leidensdruck, so
Pohlmeier weiter. "Viele Patienten fühlen sich erst durch die
regelmäßige Tabletteneinnahme krank gemacht. Die
Hypertoniesprechstunde hilft, das Verständnis des Patienten für die
Therapienotwendigkeit zu wecken."
Des Weiteren hob Pohlmeier den Einsatz von
Blutdruckselbstmessgeräten und das selbst entworfene Messprotokoll
hervor, die die Eigenverantwortung der Patienten stärken.
Insgesamt lobte die Jury die qualifizierten Mitarbeiter in der
Praxis Dr. Klein / Dr. Finck und den strukturierten Behandlungsablauf
mit einem großen Schulungs- und Betreuungsangebot.
Dr. med. Franz Mader, Facharzt für Allgemeinmedizin, Sportmedizin,
Chirotherapie und Naturheilverfahren in Miesbach (Bayern), belegte
einen von zwei zweiten Plätze des TherapieTreuePreises 2011. Bei ihm
hob die Jury besonders das persönliche und intensive
Arzt-Patienten-Verhältnis in seiner Praxis hervor. "Ein guter
Austausch zwischen Arzt und Patienten beeinflusst maßgeblich die
Compliance", so Jury-Mitglied Dr. Maike Marckwordt. Die
Medizin-Journalistin und promovierte Sportwissenschaftlerin
bestätigt: "Ein Arzt, der sich ausreichend Zeit für seine Patienten
nimmt, vermittelt ihnen das Gefühl, ernst genommen zu werden."
Außerdem setzt Mader auf die Unterstützung von Familienangehörigen
der Patienten. Aufgrund der Leserbriefe, die die Redakteurin
erreichen, weiß Marckwordt, wie wichtig der Beitrag zur Motivation
und zur Unterstützung bei der Blutdruckmessung und Tabletteneinnahme
ist, den die Angehörigen leisten. Sehr angetan ist sie vom speziellen
Patienten-Service in der Praxis: Haben Mader und sein Team den
Verdacht, dass Patienten ihre Medikation nicht regelmäßig einnehmen,
bieten sie an, deren Tabletten-Spender in der Praxis aufzufüllen oder
zu verblistern. Falls erforderlich, besucht Mader seine Patienten
auch zu Hause oder im Heim.
Die Jury begeisterte insbesondere die nachhaltige
Arzt-Patient-Beziehung, durch die Mader und sein Team den Patienten
ihre Krankheit und deren Folgerisiken bewusst machen und so zu einer
guten Therapietreue motivieren.
Irmgard Landgraf, Internistin mit hausärztlichem Schwerpunkt aus
Berlin-Steglitz, belegte den anderen der zweiten Plätze des
TherapieTreuePreises 2011.
Mit ihrer gesprächs- und zeitintensiven Patientenbetreuung konnte
sie die Fachjury von ihrem Engagement für die Compliance ihrer
Hypertonie-Patienten überzeugen. Mindestens eine Stunde nimmt sich
Landgraf pro Quartal für jeden Patienten Zeit und bespricht
Therapieformen und -strategien. Schulungen führt Landgraf
ausschließlich einzeln durch. "So erfährt der Patient am besten, was
er selbst zu einer optimalen Therapie beitragen kann", lobt
Jury-Mitglied Dr. Waltraud Silbernagel, Medizinpsychologin an der
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. In ihrer Laudatio betonte
Silbernagel, dass ein partnerschaftlicher Arzt-Patient-Dialog, wie
bei Landgraf, die Basis dafür sei, dass der Patient die
Therapieentscheidung bewusst mit trägt. "Zur Verbesserung der
Therapietreue begegnet der Arzt seinen Patienten am besten mit
Empathie und gezielten Fragen. Landgraf gelingt dies in vorbildhafter
Art und Weise", bestätigte Silbernagel. Außerdem hob sie die
Medikamentensoftware hervor, die Landgraf gezielt einsetzt. Mit
dieser ist auf einen Blick ersichtlich, welches Medikament benötigt
wird, verbraucht ist oder noch vorhanden sein müsste. So werden
Fehlverordnungen vermieden, Therapieabbrüche fallen auf und führen
unmittelbar zum Nachhaken beim Patienten.
Die intensive Aufklärung und das individuelle Schulungsangebot der
Praxis Landgraf fördern das Konzept vom "mündigen Patienten", so die
Jury. Das Medikamenten-Controlling rundet ihr besonderes Engagement
ab.
Medikamente können nur wirken, wenn sie auch eingenommen
werden!(1) Gastgeber Dr. Dirk Kosche, Vorsitzender der
Geschäftsführung von Novartis Deutschland, machte anlässlich der
Preisverleihung die besondere Verantwortung der behandelnden Ärzte
deutlich: "Als forschender Arzneimittelhersteller kann Novartis
Wegbereiter und Türöffner für eine erfolgreiche Therapie sein, indem
wir Arzneimittel anbieten, die - bei aller Wirtschaftlichkeit -
sicher, verträglich, wirksam und einfach anwendbar sind. Doch die
besondere Herausforderung liegt in der Praxis beim
therapieverantwortlichen Arzt. Seine Aufgabe ist es, die Patienten
davon zu überzeugen, dass es sich lohnt, gemeinsam an der individuell
besten Behandlungsstrategie zu arbeiten."
Um das tägliche Engagement zu würdigen, das erforderlich ist, um
gerade Hypertonie-Patienten - oft über Jahre hinweg - zur Compliance
zu ermutigen, hat sich Novartis entschlossen, den ersten deutschen
TherapieTreuePreis ins Leben zu rufen. Auch in anderen Indikationen
ist Compliance ein wichtiges Thema: Bei Multipler Sklerose, COPD und
Diabetes, um nur einige zu nennen. Im kommenden Jahr wird daher der
TherapieTreuePreis in der Indikation MS vergeben.
(1) Nach C. Everett Koop, Surgeon General a.D., USA: "Drugs don't
work in patients who don't take them"
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