sup.- Ein neuer Gen-Signaturtest macht es möglich, Patienten mit Darmkrebs zu identifizieren, die ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung von Metastasen haben. Für ihre Untersuchungen kooperierten die Wissenschaftler unter Leitung von Dr. Robert Rosenberg (Klinikum rechts der Isar der TU München) mit einem niederländischen Biotechnologie-Unternehmen. Der Test wird wichtige Konsequenzen für zukünftige Behandlungsempfehlungen haben. Während ein Großteil der Patienten mit Darmkrebs im Tumorstadium II nach einer erfolgreichen Operation als geheilt gilt, entwickeln 20 bis 30 Prozent der Patienten ein Tumorrezidiv und können von einer Chemotherapie, in bestimmten Fällen kombiniert mit EGFR-Antikörper-Infusionen (epidermal growth factor receptor), profitieren.
Der Gen-Signaturtest, bei dem 18 spezifische Tumorgene untersucht werden, gibt mit einer guten Trefferquote darüber Auskunft, welche Patienten ein geringes und welche ein erhöhtes Risiko für eine spätere Metastasenbildung haben. "Unsere Erkenntnisse machen uns Mut, dass wir Darmkrebspatienten in Zukunft klarere Behandlungsempfehlungen geben können. Den meisten Patienten können wir Entwarnung geben, für eine kleinere Gruppe wäre eine Chemotherapie angezeigt", sagt Dr. Rosenberg. Die Ergebnisse der Studie werden derzeit in einer internationalen klinischen Studie (PARSC-Studie) überprüft. Sollten die Resultate dabei bestätigt werden, kann der Gen-Signaturtest im klinischen Alltag bei Patienten mit Darmkrebs zur Optimierung der Behandlung eingesetzt werden. Dies ist ein weiterer wichtiger Fortschritt auf dem Weg zur personalisierten Therapie.