sup.- Zu wenig Bewegung in der Freizeit, einseitige Ernährung und zu intensive Mediennutzung nennen Kinder- und Jugendärzte bei einer aktuellen Forsa-Befragung als die größten Gefahren für die Gesundheit der Kinder. Kritisch wird von vielen auch die fehlende positive Vorbildfunktion der Eltern gesehen. Mehr als die Hälfte der Ärzte bestätigen zudem, dass ein niedriger Bildungs- und Einkommensstatus der Eltern Einfluss auf die Entwicklung der Kinder hat. Als negativer Faktor wird außerdem zu wenig oder schlechter Sportunterricht genannt.
Nahezu alle befragten Ärzte (95 Prozent) stellen eine Zunahme von Übergewicht in den vergangenen zehn Jahren fest. Auch die Anzahl von Kindern mit motorischen Defiziten ist nach Meinung einer großen Mehrheit der Mediziner (87 Prozent) gestiegen. 65 Prozent der Kinderärzte bestätigen zudem, dass sie vermehrt Rückenschmerzen bzw. Haltungsschäden diagnostizieren.
"Wer sich keine Zeit für Bewegung nimmt, wird sich irgendwann ganz viel Zeit für seine Krankheiten nehmen müssen", fasst Prof. Ingo Froböse (Sporthochschule Köln) die negativen Entwicklungen bei Kindern und Jugendlichen zusammen. Hier sind die Eltern dringend gefordert, dem passiven Freizeitverhalten ihres Nachwuchses entgegen zu wirken. Das beste Rezept hierzu ist laut Prof. Froböse einfach und kostengünstig: "Eltern müssen ihre Kinder mit dem "Bewegungsvirus" anstecken." Um Eltern und Kindern beim Einstieg zu mehr Aktivität und Sport zu helfen, hat eine Krankenkasse zusammen mit dem Deutschen Turnerbund das Bewegungsprogramm "SAFARI-Kids" (Selbstbewusst, Aktiv, Fit, Ausgeglichen, Robust und Integriert) entwickelt. Praktische Tipps und Anregungen, wie mehr körperliche Aktivität in den Alltag der Kinder gebracht werden kann, gibt z. B. auch das Ratgeber-Portal komm-in-schwung.de, das vom Bundesministerium für Gesundheit ausgezeichnet wurde.