Wenn im Herbst die kalte Jahreszeit erneut beginnt, sind oft
Husten und Schnupfen im Anflug. Bei Kindern unter fünf Jahren sind
die meisten Erkältungen auf Infektionen mit dem RS-Virus
(Respiratory-Syncytial-Virus, RSV) zurückzuführen (siehe Grafik).
Ungefähr zwei Drittel aller Säuglinge infizieren sich mit ihnen
bereits im ersten Lebensjahr und im Alter von zwei Jahren hatte
nahezu jedes Kind eine RSV-Infektion. Bei gesunden Babys und auch bei
Erwachsenen verlaufen Ansteckungen mit dem RS-Virus in den meisten
Fällen harmlos. "Es treten in der Regel erkältungsähnliche Symptome
in den oberen Atemwegen auf, also Husten, Schnupfen und Halsweh",
erklärt Professor Fred Zepp aus Mainz, Präsident der Deutschen
Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). "Wenn die
Infektion jedoch auf die unteren Atemwege übergreift, kann es zu
einem schweren Verlauf mit einer Lungenentzündung oder Bronchiolitis
kommen."
Schwere RSV-Infektionen - Verlauf und Risikogruppen
Eine Bronchiolitis ist eine Entzündung der kleinsten Atemwege, die
zu den Lungenbläschen führen, wo der Gasaustausch stattfindet. Sind
diese Atemwege entzündet, schwellen sie an und füllen sich mit
Schleim. Dies kann die Sauerstoffversorgung deutlich beeinträchtigen
und zu Atemnot führen. Bei Säuglingen wird die RSV-Bronchiolitis für
bis zu 70 Prozent aller Klinikeinweisungen wegen Atemwegsinfektionen
verantwortlich gemacht. Zusätzlich haben Babys, die sich eine schwere
Infektion mit dem RS-Virus zuziehen, ein erhöhtes Risiko, auch
langfristig unter den Folgen zu leiden. Manche Kinder, die aufgrund
einer schweren RSV-Infektion im Krankenhaus behandelt werden müssen,
entwickeln Asthma oder Symptome, die einem Asthma sehr ähnlich sind,
und können dadurch noch über längere Zeit gesundheitlich
beeinträchtigt sein.
Es gibt bestimmte Babys, bei denen das Risiko für eine schwere
RSV-Infektion erhöht ist. Dazu gehören zum Beispiel Frühgeborene,
denn ihr Immunsystem ist bei der Geburt noch unausgereift.
Normalerweise werden die schützenden Antikörper der Mutter erst im
letzten Drittel der Schwangerschaft übertragen - durch die verfrühte
Geburt erhalten die Kleinen diesen "Schutzschild" nur unzureichend.
Ein zusätzliches Risiko stellt die unreife Lunge der Frühchen dar.
Darüber hinaus haben auch Babys mit Lungenerkrankungen oder
angeborenen Herzfehlern ein erhöhtes Risiko für schwer verlaufende
RSV-Infektionen. Für besonders gefährdete Kinder aus diesen
Risikogruppen gibt es jedoch eine spezielle Schutzmöglichkeit: eine
sogenannte passive Immunisierung, die das Immunsystem beim Abwehren
der RS-Viren unterstützt. Eltern können von ihrem Kinderarzt mehr
darüber erfahren.
RSV-Infektionen im Alltag vermeiden
Das Risiko für eine Infektion kann man grundsätzlich mit
allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen bei allen Babys senken. "Die Erreger
werden nicht nur durch Tröpfcheninfektion, sondern auch durch
Berührung mit der Hand übertragen, beispielsweise beim Streicheln
oder Kuscheln", so Professor Zepp. "Daher sollten sich alle Menschen,
die das Baby berühren, vorher sorgfältig die Hände waschen." Ein
gründliches Säubern ist auch bei Oberflächen wichtig, da das Virus
zum Beispiel auf Arbeitsplatten und Spielzeug mehrere Stunden
überleben kann. Außerdem sollten Eltern darauf achten, dass ihre
Kleinen viel trinken. So bleiben die Schleimhäute feucht und können
Krankheitserreger besser abwehren. Es ist hilfreich, im Winter
Menschenansammlungen sowie den Kontakt mit erkälteten Personen zu
vermeiden. Rauchen sollte in Gegenwart von Kindern und Babys tabu
sein. "Tabakrauch kann der Lunge des Babys schaden und den Verlauf
einer Infektion erschweren", erläutert Zepp.
Weitere Informationen zu RSV-Infektionen finden Sie unter
www.fruehgeboren.de .
Über Abbott
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Gesundheitsunternehmen, das sich auf die Erforschung, Entwicklung,
Herstellung und Vermarktung von Arzneimitteln und medizinischen
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