Die Häufigkeit und epidemiologische Bedeutung von
viral, aber auch von bakteriell vermittelten Seuchen hat im letzten
Jahrzehnt in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich zugenommen. Das
Severe acute respiratory syndrome (SARS), Infektionen mit dem H1N1
Influenzavirus (Syn. "Schweinegrippe", "Neue Grippe") oder jüngst die
Epidemie, die durch einen EHEC (enterohämorrhagische Escherichia
coli)-Stamm ausgelöst wurde, zeigen, dass das Infektionserkrankungen
auch in westlichen Ländern mit modernen Gesundheitssystemen einen
epidemischen Verlauf nehmen können. Sowohl die zugrundeliegenden
Viren wie auch die E.coli Stämme sind dabei durch spontane genetische
Veränderungen besonders gefährlich geworden.
Die hochbrisante Frage ist, wie wir in Zukunft gegen solche
Gesundheitsgefahren gerüstet sind - und was bereits aus den
vergangenen Situationen gelernt wurde. Meldewege über mehrere
Instanzen und die Hoheit der Bundesländer können beispielsweise zu
Verzögerungen führen, die letztlich die Identifizierung der
Infektionsursachen und -quellen erschweren. Zwar hat die
Bundesregierung die Schwächen der bisherigen Regelungen im Rahmen der
EHEC/HUS Epidemie erkannt und sehr schnell eine Gesetzesvorlage, die
u.a. das Ziel der Verkürzung der Meldefristen bei
Infektionskrankheiten beschlossen - dennoch bleibt die Frage, ob
weitere Verbesserungen notwendig sind, um zukünftig solchen Krisen
effektiver begegnen zu können.
Neben der Optimierung medizinischer Kooperationen
(interdisziplinäre Zusammenarbeit, Zusammenarbeit zwischen den
Kliniken) und Klärung finanzieller Aspekte (Abrechnung im Rahmen des
DRG-Systems) sieht die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie einen
besonders großen Bedarf für die Schaffung und Bereithaltung
zeitgemäßer, internetbasierte Tools für die schnelle Erfassung des
Ausbruchsgeschehen in Epidemisituationen.
Diese Aspekte sowie weitere Möglichkeiten zur Optimierung der
Infrastruktur für ein effektiveres Handeln in gesundheitlichen Krisen
werden am Samstag, den 10.09.2011 15.30 - 17.00 Uhr (Estrel
Convention Center) im Rahmen einer Podiumsdiskussion zur Frage
"Schweinegrippe H1N1, EHEC 0104: Sind wir in der Zukunft besser
vorbereitet?" erörtert. Vor der Diskussion hält der
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr ein Impulsreferat.
Wir möchten Sie herzlich zu dieser Podiumsdiskussion einladen -
anbei die Podiumsgäste im Überblick.
10. September, 15:30 - 17.00 Uhr
Podiumsdiskussion: Schweinegrippe H1N1, EHEC 0104: Sind wir in der
Zukunft besser vorbereitet?
Zu Beginn hält der Bundesminister für Gesundheit, Daniel Bahr, ein
Impulsreferat.
An der Podiumsdiskussion nehmen teil:
- Daniel Bahr, Bundesminister für Gesundheit
- Prof. Dr. Reinhard Brunkhorst, Präsident der DGfN
- Prof. Dr. Reinhard Burger, Robert Koch Institut Berlin
- Prof. Dr. Ulrich Frei, Ärztlicher Direktor der Charité -
Universitätsmedizin Berlin, Präsident der 3. Jahrestagung der DGfN
- Prof. Dr. Karl Lauterbach, Gesundheitspolitischer Sprecher der SPD
- Dr. Ute Teichert-Barthel, Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des
öffentlichen Gesundheitsdienstes
Um eine kurze Voranmeldung per Mail wird gebeten ( presse@dgfn.eu )
Pressekontakt:
Pressestelle der DGfN:
Dr. Bettina Albers
Tel. 03643/ 776423, Mobil: 0174/ 2165629
presse@dgfn.eu