Am 25. September findet der Tag der Zahngesundheit statt. Mit dem diesjährigen Motto „Je früher, desto besser“ appelliert der Verein für Zahnhygiene e. V., sich frühzeitig in zahnmedizinische Hände zu begeben, um möglichst lange kraftvoll zuzubeißen. Doch nicht nur im Hinblick auf frühe Kinderzahnpflege, sondern auch in späteren Lebensabschnitten gilt es, dies zu beherzigen – besonders wenn es unfallbedingt oder aufgrund von Erkrankungen zu einem Zahnverlust kommt. Betroffene sollten entstandene Lücken vor allem aufgrund des gesundheitlichen Risikos möglichst schnell wieder schließen lassen. „Bestehen Lücken über einen längeren Zeitraum, kommt es zu Veränderungen im Mundraum“, erklärt Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf am St. Vinzenz-Krankenhaus. „So bauen sich Zahnfleisch und Kieferknochen ab, da regelmäßige Kaubelastungen ausbleiben.“ Mit der Zeit fehlt auch benachbarten Zähnen der nötige Halt. Häufig resultieren daraus Fehlstellungen oder weiterer Zahnverlust.
Lückenlos zubeißen
Moderne Implantate lassen sich funktionell und optisch von echten Zähnen kaum unterscheiden und passen sich den individuellen Bedürfnissen jedes Patienten an. „Da sie als künstliche Zahnwurzel fungieren, beugen Implantate oftmals Knochenschwund vor“, weiß Dr. Sliwowski. „So wird der Kieferknochen in ähnlicher Weise stimuliert wie durch die eigenen Zähne.“ In der Folge lässt sich der Abbau verlangsamen oder im besten Fall ganz stoppen. Insgesamt gilt die künstliche Zahnwurzel damit als komfortabelste Lösung, um Lücken zu schließen. Für die Implantation kommen oftmals digitale Navigationshilfen zum Einsatz, die für eine schonende Behandlung und ein präzises Ergebnis sorgen. Gerade einmal 20 bis 30 Minuten dauert der Eingriff, der unter lokaler Betäubung stattfindet. Bereits nach einer kurzen Einheilzeit setzt der Arzt dann Kronen oder Brücken auf die Implantate.
Stabiles Fundament
Besonders wenn eine Behandlung nach dem Zahnverlust zunächst ausblieb – oder auch bei Patienten mit schlecht sitzender Prothese –, steht oft zu wenig Knochenmaterial zur Verfügung. Dennoch muss niemand auf ein Implantat verzichten. Mithilfe der Kieferknochenzüchtung lässt sich der Knochen ohne aufwendige Zusatzoperation wieder aufbauen. Generell greifen Implantologen dabei auf patienteneigenes Material, etwa aus dem Beckenkamm, zurück. Daneben bieten auch gezüchtete Zellen eine Alternative. Hierbei reicht oftmals eine geringe Menge Knochenhaut aus der Mundhöhle aus, um neues Gewebe zu gewinnen. „In einem Speziallabor entsteht aus den Zellen ein sogenannter Knochenchip, den wir an das zu versorgende Kieferareal anpassen“, erklärt Dr. Sliwowski. „Nach einer Einheilzeit von sechs bis neun Monaten verfügt der Kieferknochen über ausreichend Festigkeit, um ein Zahnimplantat einzusetzen.“ Bei guter und regelmäßiger Mundhygiene kennt dessen Lebensdauer keine Grenzen.