Wer gut hört, kann die Vielfalt des Lebens voll
und ganz genießen. Das Motto der diesjährigen Woche des Hörens lautet
daher: "Ich höre. Und die Welt ist bunt." Ziel der bundesweiten
Aktionswoche vom 12. bis 17. September ist gesundheitliche Aufklärung
rund um den Hörsinn, der ähnlich wie der Sehsinn in nahezu allen
Lebensbereichen Farbe in die Gefühls- und Erlebniswelten der Menschen
bringt.
Studie: Hörprobleme werden stark zunehmen
"Ein gutes Hörvermögen ist kostbar, doch immer mehr Menschen
leiden unter Hörproblemen", warnt Jürgen Matthies, Geschäftsführer
der Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH) und verweist auf die
Alterung der Gesellschaft. Hintergrund: Zwar kommen die meisten
Menschen mit einem gesunden Hörsinn auf die Welt. Im Lauf des Lebens
lässt das Hörvermögen jedoch deutlich nach. Verantwortlich dafür ist
das allmähliche Absterben der Haarzellen im Innenohr. Dabei handelt
es sich nicht etwa um eine Krankheit, sondern um eine normale
Verschleißerscheinung, die bei fast allen Menschen früher oder später
eintritt.
Dass sich dieser Prozess im Alter enorm beschleunigt, zeigt eine
breit angelegte Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft
Aalen unter Leitung des Medizinprofessors Eckhard Hoffmann. Unter den
60- bis 70-jährigen ist demnach jeder Dritte von einem gravierenden
Hörverlust betroffen, bei den 70- bis 80-jährigen ist es bereits die
Hälfte und unter den 80- bis 85-jährigen leiden acht von zehn unter
Schwerhörigkeit. Für die repräsentative Studie wurde die Hörfähigkeit
von rund 5.000 Bundesbürgern im Alter von 10 bis 85 Jahren
untersucht.
Angesichts der Forschungsergebnisse wird ersichtlich, dass die
Problematik der Altersschwerhörigkeit erheblich an Bedeutung gewinnen
wird. Nach der amtlichen Bevölkerungsvorausberechnung wird die Zahl
der über 60-jährigen bis 2030 von heute gut 20 Millionen auf mehr als
28 Millionen ansteigen. Das ist ein Zuwachs von rund 40 Prozent.
Parallel dazu wird auch die Zahl der Menschen mit Hörverlust
drastisch zunehmen. Heute sind es in Deutschland bereits bis zu 15
Millionen. Im Jahr 2030 werden es nach Prognosen der FGH etwa 20
Millionen sein.
Vor dem Hintergrund dieser alarmierenden Entwicklung ruft die
Fördergemeinschaft Gutes Hören dazu auf, die Anstrengungen im
Hinblick auf eine systematische Hörprävention zu intensivieren.
"Zentrale Elemente dabei sind die gezielte Aufklärung über die
Wichtigkeit des Hörens und die Gefahren des Hörverlusts, aber auch
die Verankerung von regelmäßigen Hörtests spätestens ab 40 Jahren im
Bewusstsein der Bevölkerung", betont FGH-Geschäftsführer Matthies.
"Die Hörakustiker der Fördergemeinschaft Gutes Hören gehen hier seit
jeher voran und bieten umfassende Vorsorge an", ergänzt Burkhard
Stropahl, ebenfalls FGH-Geschäftsführer. Dies umfasst alle Bereiche -
von der Lärmprävention über Gehörschutzmaßnahmen bis hin zu
kostenlosen Hörtests.
Gutes Hören kann man "verlernen"
"Professionelle Hörtests sind unabdingbar, da die subjektive
Selbsteinschätzung keine zuverlässigen Erkenntnisse liefert",
bestätigt Professor Hoffmann. Er verweist darauf, dass ein Hörverlust
bei den meisten Menschen schleichend und damit unbemerkt eintritt.
Die Betroffenen gewöhnen sich allmählich an das immer schlechtere
Hören und "verlernen" das ursprüngliche gute Hören. Ursache ist nach
bisherigen Erkenntnissen der Wissenschaft, dass die
Verarbeitungsstrategien der Hörbahn brach liegen und die
entsprechenden Filtermechanismen im Gehirn verkümmern. Je länger
dieser Zustand andauert, desto schwieriger wird die Reaktivierung.
"Die auditorischen Bahnen und das Gehirn benötigen ein
kontinuierliches Training", unterstreicht Professor Hoffmann und
empfiehlt daher die rechtzeitige Anpassung von Hörgeräten, um den
Hörprozess in Gang zu halten. Warten Betroffene mit einem relevanten
Hörverlust zu lange, fällt die Umstellung auf Hörgeräte meist schwer.
Gezielte Hörtrainings bei den FGH-Partnerakustikern können den
Übergang in diesen Fällen deutlich erleichtern. Sie sind ein
Bestandteil der umfassenden und qualifizierten Dienstleistung für
gutes Hören, die nur der Hörakustiker leisten kann. Neben der Auswahl
der geeigneten Geräte und der individuellen Anpassung umfasst diese
Dienstleistung auch eine sechsjährige Nachsorge und Betreuung.
Wie die Lebenszufriedenheit zurückkehrt
Positive Fallstudien zeigen, dass der Anstieg der
Lebenszufriedenheit besonders stark ausfällt, wenn sich die
Betroffenen vergleichsweise früh zu einer Anpassung von Hörgeräten
entschließen. In ihrer Kommunikations- und Ausdrucksfähigkeit fühlen
sie sich nicht mehr eingeschränkt, Sprache können sie wieder
vollständig verstehen, es gibt weniger Spannungen und
Missverständnisse im sozialen Umfeld, Teilhabe und Mitwirkung im
Freundeskreis, in der Familie und im Beruf sind wieder möglich.
Die FGH appelliert im Rahmen der Woche des Hörens auch an die
Eigenverantwortung der Menschen, selbst auf das eigene Gehör zu
achten. Um dies aktiv zu begleiten, stellt die FGH das neu
entwickelte "FGH-hearPhone" vor. Es handelt sich um einen kostenlosen
Hörtester im Taschenformat, den es bei allen teilnehmenden Partnern
der FGH gibt, solange der Vorrat reicht. Über einfache Tastfelder
spielt das kleine Gerät unterschiedliche Töne ab und ermöglicht so
den unkomplizierten Hörtest zum Mitnehmen. Das "FGH-hearPhone" gibt
allen Interessierten jederzeit raschen Aufschluss darüber, ob ein
professioneller Hörtest beim FGH-Hörakustiker nötig ist.
Alle Infos zum Thema Hören
Während der Woche des Hörens laden bis zu 1.500 Partnerakustiker
der FGH zu kostenlosen Hörtests ein. Sie beantworten Fragen rund um
das Hören, geben Informationen über Lärmschutz und Vorsorge sowie zu
modernen Hörsystemen und deren individueller Anpassung. Einen
FGH-Partner in der Nähe findet man im Internet unter www.fgh-info.de
Pressekontakt:
Fördergemeinschaft Gutes Hören GmbH
Pressestelle
Königstraße 52
30175 Hannover
Telefon 0511 76333666
Mail presse@fgh-info.de
www.fgh-info.de