Thema:
"Der verwirrte Patient: Was macht wirklich gesund?"
Gäste:
Dr. Eckart von Hirschhausen (TV-Moderator, Arzt und Kabarettist)
Dr. Marianne Koch (Ärztin und Medizinjournalistin)
Carlo von Tiedemann (TV-Moderator)
Dr. Werner Bartens (Arzt und Medizinjournalist)
Monika Spitzfaden (Patientin mit über 40 Knie-Operationen)
Dr. Theodor Windhorst (Chefarzt und Ärztekammerpräsident)
Dr. Eckart von Hirschhausen
Warum verstehen Patienten ihre Ärzte oft nicht? "Ärzte sprechen mit
geradezu kindlicher Freude eine Geheimsprache. Auch ich habe im
Medizinstudium sechs Jahre trainiert, mich unverständlich
auszudrücken", antwortet der bekannteste Mediziner Deutschlands. Der
ARD-Moderator ("Das fantastische Quiz des Menschen") schrieb mehrere
Bestseller zu medizinischen Themen, unter anderem Langenscheidts
Sprachführer "Arzt - Deutsch, Deutsch - Arzt".
Dr. Marianne Koch
Die Medizinerin, die seit vielen Jahren den hohen Einfluss der
Lebensweise auf die Gesundheit betont, weist auch in ihrem neuen
Ratgeber "Das Herz-Buch" auf die Möglichkeiten hin, etwa einem
Herzinfarkt vorzubeugen, selbst bei einer familiären Vorbelastung:
"Wir wollen ja nicht zu Sklaven unserer Gene werden, sondern
belastende ererbte Schwachstellen rechtzeitig ausgleichen", sagt
Marianne Koch, die gerade ihren 80. Geburtstag feierte.
Carlo von Tiedemann
"Ich bin wohl der größte Hypochonder Hamburgs", sagt der
NDR-Moderator, der sich einmal jährlich einem großen Gesundheitscheck
unterzieht. Seitdem ihm Anfang der 90er Jahre ein Gehirntumor
entfernt wurde, ist Carlo von Tiedemann (66) nachdenklich geworden
und sagt: "Früher habe ich es krachen lassen und nichts ausgelassen,
heute gehe ich pfleglicher mit mir um."
Dr. Werner Bartens
"Ein gesundes Leben zu führen ist eigentlich ganz einfach. Ohne
schlechtes Gewissen und ohne die Einflüsterungen der Diät-, Wellness-
und Pharmaindustrie lebt es sich besser", schreibt der Arzt und
Medizinjournalist in seinem neuen Buch "Glücksmedizin. Was wirklich
wirkt". Der Gesundheitsmarkt profitiere von verunsicherten Patienten:
"Was früher als normal galt, wird von der Medizin nun für
behandlungsdürftig erklärt", kritisiert der Bestsellerautor.
Monika Spitzfaden
Sie ist wahrscheinlich die unglücklichste Knie-Patientin
Deutschlands. Weil ein Arzt vor über 20 Jahren nach einem Sportunfall
Bänderrisse am Knie übersah, wurde Monika Spitzfaden viel zu spät
operiert. Das Kniegelenk war bereits schwer beschädigt. Ein
jahrelanger Operationsmarathon von über 40 Eingriffen war die Folge.
Kuriert wurde die Heidelbergerin aber nie. Geblieben sind ein steifes
Bein, ein verdrehter Unterschenkel, eine Knochenentzündung und
chronische Schmerzen. Monika Spitzfaden kann heute nur noch mit
Krücken laufen.
Dr. Theodor Windhorst
Der Chefarzt weist die pauschale Kritik an Krankenhäusern zurück. "Es
werden nicht einfach Operationen gemacht, nur um Geld zu verdienen",
sagt der Chirurg. Die steigende Zahl an Operationen führt er auf die
neuen technischen Möglichkeiten zurück. So könne man neuerdings mit
minimal-invasiven Eingriffen viel bessere Ergebnisse erzielen als mit
einer langwierigen medikamentösen Behandlung. Sicher gebe es auch
unter Ärzten schwarze Schafe, aber "eine systematische Abzocke
betreiben wir sicher nicht", wehrt sich der Präsident der Ärztekammer
Westfalen-Lippe.
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der
ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.
(Redaktion: Klaus-Michael Heinz)
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