Ab 1. Januar 2012 müssen Kunden von
Privatkrankenversicherungen (PKV) wieder tiefer in die Tasche
greifen. Die Versicherungsmakler der Gesellschaften sind bereits
informiert - die Versicherten aber noch nicht. "Sie werden wohl erst
Ende November ihre Beitragserhöhungen per Post erhalten", vermutet
Ozan Sözeri, Versicherungsberater und Initiator des unabhängigen
Verbraucherschutzportals WIDGE.de: "Die PKV-Konzerne halten die
Versicherten bewusst hin. Sie verzögern die Mitteilungen, um die
gesetzlich vorgeschriebene Sonderkündigungsfrist von vier Wochen in
den von Feiertagen gefüllten Dezember zu verlegen." Was viele
Versicherte jedoch nicht wissen: Sie können jederzeit innerhalb der
Gesellschaft einen günstigeren Tarif wechseln. Sözeri: "Nur das sagen
ihnen ihre Versicherungsunternehmen nicht."
Ozan Sözeri, der selbst jahrelang als Versicherungsmakler tätig
war, warnt die Kunden: "Wer in den vier Wochen nach Erhalt der
Beitragserhöhung überstürzt zu einer anderen
Versicherungsgesellschaft wechselt, verliert seine
Altersrückstellung, also bares Geld." Die einzig verlustfreie Methode
sei der Tarifwechsel innerhalb der Gesellschaft: "Dieser ist
jederzeit möglich - unabhängig von Kündigungsfristen, schweren
Vorerkrankungen oder dem Alter des Versicherten." Jedoch seien die
Versicherungskonzerne "wahre Meister darin, günstige Varianten im
Tarif-Dschungel zu verstecken", sagt Sözeri. Das Team von WIDGE.de
verhilft den Versicherten deshalb zu ihrem Recht.
WIDGE.de (Abkürzung für: Wechsel innerhalb der Gesellschaft) hat
sich innerhalb von eineinhalb Jahren von einem Start-Up zu einem
etablierten Verbraucherschutzportal entwickelt. Seit 2010 haben die
Hamburger Verbraucherschützer schon über 1.500 Tarifwechsel
durchgesetzt und damit Beitragsersparnisse bis zu 40 Prozent für
privat Versicherte herausgeholt. "Wir wollen, dass die Verbraucher
das bekommen, was ihnen laut Gesetz zusteht: den Wechsel in einen
günstigeren Tarif bei nahezu gleichem Leistungsniveau", betont
Geschäftsführer Daniel A. Baumgartner.
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