Der Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) wird immer stärker. Preissteigerungen an allen Fronten machen den Marktakteuren das Leben schwer. Gerade bei Grundnahrungsmitteln wie Weizen, Mais oder Speiseölen schlagen die Einstandspreise voll auf die Kalkulation durch. Die Hersteller wissen kaum noch wie sie die Kostenwelle auffangen sollen. Auf der anderen Seite können die Anbieter im LEH nur begrenzt Preiserhöhungen durchsetzen. Bei Lebensmitteln treibt der Verdrängungswettbewerb zwischen den Discountern und dem traditionellen Einzelhandel seltsame Blüten. Kaum hat eine Lebensmittelkette eine Aktion platziert, kontert der Mitbewerber mit noch niedrigeren Preisen oder Rabatten. Das Resultat sind sinkende Margen und eine weitere Konzentration in den Marktsegmenten. Ein gutes Beispiel ist die rasant sinkende Anzahl an Einzelbäckereien. Die Kosten pro Einheit können mit den Großbäckereien wie Kamps und Discountbäckern nicht mehr mithalten. Die Vielfalt wird verloren gehen, die Esskultur wird ärmer.
So bleibt den Lebensmittelherstellern nur noch der Weg, ständig nach dringend benötigten Einsparungen zu suchen. Wer hier die Nase vorne hat wird sich im Wettbewerb behaupten und seine Absatzkanäle für die Zukunft sichern. Zur Erhaltung einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit sind rechtzeitige Investitionen in die Zukunft zwingend notwendig. Nur ständige Veränderungen und Fortschritte im Angebot und bei der Produktivität führen zu langfristig befriedigenden Erträgen.
Ein großer Kostenblock bei den Lebensmittelherstellern und hier besonders bei Feinkostproduzenten ist weiterhin der Wareneinsatz für die leckeren Salate, Saucen, Snacks und Fischvariationen. Bei der Feinkostindustrie rückt das Problem des Wareneinsatzes noch stärker in den Vordergrund als bei anderen Lebensmittelherstellern. Schließlich erwartet der Kunde bei Feinkost "feine" und damit auch i.d.R. hochwertige, sprich teure Rohwaren. So muss der Produzent seiner Aufgabe, trotz der angespannten Preise, gerecht werden und schmackhafte, hochwertige Produkte anbieten.
Fachleute halten dafür intelligente Lösungen bereit. Wichtig ist die Betrachtung des gesamten Produktkonzeptes und nicht nur die einzelne Rezeptur. So lassen sich sinnvoll verschiedene Basisprodukte herstellen, welche für verschiedene Variationen eingesetzt werden können. Die Autoindustrie macht vor wie es geht. Ähnliche Dressings oder Saucen lassen sich mit derselben Plattform in größeren Batches günstiger herstellen. Die Konzentration auf weniger Rohwaren wirkt sich günstig auf den Einkauf aus. Die sensorischen Feinheiten lassen sich leicht mit besonderen Zutaten, Gewürzen, Kräutern oder Milchprodukten wie Joghurt oder Frischkäse herausarbeiten.
Bei manchen Produkten ist auch immer wieder festzustellen, dass einzelne Rohstoffe in zwar gut gemeinten, aber übertriebenen Mengen eingesetzt werden. Ein Kartoffelsalat mit Speck muss nicht unbedingt 8 % Speck enthalten. Das ist gut gemeint, aber zu viel.
Gefragt ist ferner ein kreatives Marketing. Man denke nur an den Verkaufsschlager "Spinat mit dem Blubb Sahne", einfach genial! Nicht die große Menge Sahne, sondern ein ausgereiftes Marketing- und Produktkonzept führte zum Erfolg.
Sinnvoll für die Lebensmittelhersteller ist es, sich für solche Untersuchungen fachlicher Hilfe von außen zu bedienen. Die eigenen Fachabteilungen sind meist hochspezialisierte Experten mit ausgezeichnetem Fachwissen. Sie können fast blind je nach gestellten Anforderungen das richtige Produkt entwickeln. Wie man weiß, führt diese Spezialisierung aber auch zu einer gewissen Betriebsblindheit. Freie Sachverständige sind unabhängiger in ihren Gedanken und kommen so erfolgreicher zum Ziel. Eine intensive Zusammenarbeit zwischen externen und betrieblichen Fachleuten kann ungeahntes Potenzial zu Tage fördern.
Stellen Sie sich der Herausforderung! Gehen sie neue Wege und halten Sie Ihre Kosten im Griff.