Obwohl der Sommer 2011 weitgehend kalt und
verregnet war, sind in den ersten acht Monaten 306 Männer und Frauen
ertrunken. Zwischen Juni und August kamen 117 Menschen in deutschen
Gewässern ums Leben. Im Vergleich mit dem Vorjahr waren es 25
Personen weniger. Diese Zahlen gab die Deutsche
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) heute bekannt.
"Das schlechte Wetter hat viele Menschen vom Schwimmen oder
Wassersport abgehalten. Die Freibäder beklagen erhebliche Rückgänge
bei den Besucherzahlen und auch viele Urlauber an Nord- und Ostsee
verzichteten auf ein Bad in den Wellen. Dennoch ist die Zahl der
tödlichen Unfälle nach wie vor sehr hoch. Signifikante Rückgänge sind
nicht erkennbar. Von einer Entspannung der Sicherheitslage im und am
Wasser kann keine Rede sein", kommentierte DLRG-Präsident Dr. Klaus
Wilkens die Zwischenbilanz.
Die meisten Todesfälle ereigneten sich wieder im Binnenland. In
Flüssen, Seen und Kanälen kamen zumeist abseits bewachter Badestellen
253 Menschen ums Leben, das sind 82,7% aller tödlichen Unfälle.
Wieder entspannt hat sich die Sicherheitslage an den Küsten von Nord-
und Ostsee. 14 Personen verloren im Meer das Leben, neun weniger als
vor einem Jahr. Gleichzeitig verzeichneten die Rettungsschwimmer der
DLRG in den Sommermonaten zahlreiche lebensrettende Einsätze an den
bewachten Badestellen.
"Ohne ihren Einsatz wären die tödlichen Badeunfälle deutlich
höher. Dies zeigt die Notwendigkeit und den Erfolg des ehrenamtlichen
Wasserrettungsdienstes", so Dr. Klaus Wilkens weiter.
In Schwimmbädern ertranken acht Menschen, neun weniger als noch im
Vorjahr. Insgesamt sind Schwimmbäder, die ebenfalls bewacht sind,
sichere Badestellen. Die tödlichen Unfälle in Gartenteichen und
privaten Swimmingpools sind ebenfalls deutlich zurückgegangen. Fünf
Opfer weist die Statistik der DLRG aus, darunter waren drei
Kleinkinder im Alter zwischen einem und vier Jahren.
Die Verteilung der tödlichen Wasserunfälle nach Alter zeigt, dass
besonders die älteren Menschen über 50 Jahre betroffen sind. 166
Männer und Frauen in den höheren Altersklassen sind 2011 bisher
ertrunken, das sind 59%. In den Altersstufen von null bis 15 Jahren
ertranken erfreulicherweise nur 17 Kinder und Jugendliche. Kaum
Veränderungen zeigt die Statistik nach Geschlecht: Vier von fünf
Opfern sind Männer. 244 Männer und 61 Frauen kamen in deutschen
Gewässern in den ersten acht Monaten dieses Jahres um.
Wie in den Vorjahren führt Bayern die Liste der Bundesländer mit
den meisten Todesfällen durch Ertrinken wieder an. 60 Personen
starben in bayerischen Gewässern, gefolgt von Niedersachsen mit 45
Opfern, Baden-Württemberg (40) und Nordrhein-Westfalen (36). Mit
Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern nehmen drei "neue"
Bundesländer mit 20, 16 und 15 Todesfällen die Plätze fünf bis sieben
ein. Im Bundesland Bremen ertrank nur eine Person, wenige Opfer gab
es auch im Saarland (4), Thüringen (5) und Sachsen-Anhalt (6).
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