Die in Deutschland wenig bekannte Aroniabeere führt dabei die Hitliste des gesunden Beerenobstes an: Keine andere Frucht hat eine so hohe Konzentration von Anthocyanen wie die Aronia. So kommen beispielsweise in der weithin als sehr gesund eingestuften wilden Blaubeere 705mg dieser Stoffe vor, in der Aroniabeere hingegen 2147mg - also rund das Dreifache (siehe Anlage). Anthocyane wirken stark antioxidativ, sind damit ein guter Zellschutz und können freie Radikale binden, die im zunehmenden Alter für zahlreiche Krankheitsbilder verantwortlich sind. Freie Radikale sind mitverantwortlich für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Alzheimer und Augenerkrankungen wie Grauer Star und Makulardegeneration. Außerdem können Antioxidantien LDL- und HDL-Choleseritne regulieren. In einem aktuellen Beitrag der Wissenschaftszeitschrift "Pharmacologial Research" berichten Mitarbeiter des Lehrstuhls Psychatrie, Psychosomatik und Psychotherapie davon, dass der Beerenfarbstoff auch bei Parkinson und Depressionen helfen kann, bzw. der Vorbeugung dient.
Aroniapflanzen sind sehr robust und halten Temperaturen von -35° Celsius aus
Aroniabeeren kommen ursprünglich aus Nordamerika und waren schon den Indianern als Heilmittel bekannt. Später war es vor allem der russische Obstbaupionier Mitchurin, der mit der Beere experimentierte. Sie wurde daraufhin großflächig in der ehemaligen Sowjetunion angebaut, auch deswegen weil sie als Pionierpflanze extreme Kälteperioden mit unter -35° Celsius verkraftet. In der Sowjetunion wie auch in anderen Ländern des ehemaligen Ostblocks wurden die Beeren als natürliche Lebensmittelfarbe und für Arzneimittel verwendet. In Russland gilt sie auch heute noch als herausragendes Volksheilmittel, dass über den Darm das Immunsystem stärkt. Größte Anbaugebiete von ökologisch wertvollen Aroniabeeren sind heute vor allem Polen und die Ukraine.
Jetzt entdecken die Gartenbesitzer die Aroniapflanze
Seit einigen Jahren erfreut sich vor allem die Aroniapflanze bei privaten Gartenbesitzern steigender Beliebtheit. Das hat vor allem mit ihren Schutzwirkungen für den Menschen zu tun, aber auch mit ihrer Erscheinung: im Frühjahr blühen Aronien für etwa zehn Tage von Anfang Mai an in einem strahlenden Weiß; in höheren Lagen kann es auch zwei Wochen später sein. Bis Mitte/Ende August reifen dann an Dolden etwa 10 bis 13 Millimeter große Beeren heran, die eine dunkel-violette bis fast schwarze Farbe annehmen. Und im beginnenden Herbst ist ihr einzigartiges leuchtendes Rot weithin sichtbar.
Aronia-Pflanzen sind extrem anspruchslos
"Die Pflanzen sind extrem anspruchslos, wachsen auch ohne Düngung auf fast jeden Boden und bringen oft schon im dritten Jahr einen beachtlichen Ertrag an Beeren". Die beliebtesten Sorten sind "Nero", "Viking", "Aron" und "Hugin" sowie die Wildfrucht der Aronia melanocarpa. Sie sind selbstbestäubend, werden im ausgewachsenen Zustand im sechsten bis siebten Jahr etwa 160 bis 190cm groß und können einen Ertrag von drei bis sechs Kilo pro Pflanze im Durchschnitt erreichen. Beim Kauf sollte man unbedingt darauf achten, dass die Pflanzen gut verzweigt sind, um viele Dolden mit Fruchtansatz zu bilden. Die Preise für 2- bis 3jährige Pflanzen im Topf liegen bei knapp unter zehn Euro. Pflanzzeit ist besonders der späte Sommer und der Herbst bis hin zu jenen Tagen, wo der Boden schon gefroren ist. Auch das Frühjahr eignet sich bis kurz vor der Blüte im Mai.