Aachen - Die 19. Aachener Diätetik Fortbildung (ADF), die vom 16. bis 18. September 2011 im Aachener Universitätsklinikum stattfand, war mit ein großer Erfolg. Bereits zum 19. Mal reisten für die ernährungswissenschaftliche Fachtagung zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland an. In diesem Jahr zählte der Veranstalter, der in Aachen ansässige Verband für Ernährung und Diätetik (VFED) e.V., 1830 Teilnehmer. An drei Tagen werden über 90 Vorträge, Workshops und Seminare in bis zu 6 Hörsälen gleichzeitig angeboten.
"Eine unserer großen Stärken ist das breit gefächerte Programm, das für Jeden etwas bietet", berichtet Hedwig Hugot, Geschäftsführerin des VFED. Die ADF ist der größte ernährungswissenschaftliche Fachkongress im deutschsprachigen Raum. Die Schirmherrschaft übernahm Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Tagungspräsident war Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany, ehem. Bundesforschungsanstalt für Ernährung.
Die Tagung beschäftigt sich stets mit aktuellen Fragen. In diesem Jahr lag ein Schwerpunkt auf Lebensmittelallergien und ?unverträglichkeiten, einem Problem, das immer mehr Menschen betrifft. Im Festvortrag sprach PD Dr. Gaby-Fleur Böl, Bundesinstitut für Risikobewertung, Berlin, zur Lebensmittelqualität. Zudem wurden wichtige gesetzliche Neuerungen, wie die Änderung der Diätverordnung, diskutiert und in ihren praktischen Auswirkungen erläutert. PD Dr. med. Thomas Ellrott leitete ein Symposium des Instituts für Ernährungspsychologie an der Universitätsmedizin Göttingen in Kooperation mit dem Nestlé-Zukunftsforum, in dem die Frage "Wie (verunsichert) isst Deutschland?" diskutiert wurde. Weitere Beiträge behandelten die Themen Adipositas, Gastroenterologie, Onkologie und Stoffwechselerkrankungen bis zu speziellen Ernährungsproblemen im Alter sowie Kinder- und Jugendernährung. Auch ein Arbeitskreis zur Ernährung vor und nach bariatrischen Operationen wurde gegründet. "Hiermit wollen wir die Erarbeitung von Beratungsmaterialien sowie die Vernetzung von Fachkräften unterstützen", berichtet PD Dr. med. Edmund Purucker, Vorstandsmitglied des VFED.
Die Mitgliederversammlung des VFED wählte einen neuen Vorstand. Neu im Amt sind die Diplom Oecotrophologin Sabine Rosenkranz, Köln, als 3. Vorsitzende, sowie die Diätassistentin Anja Löser, Pfarrkirchen, als Beisitzerin. Diätassistentin Esther Linker, Schöneck. wurde in ihrem Amt als Vorstandsvorsitzende des VFED bestätigt. Ebenfalls weiterhin im Amt sind der 2. Vorsitzende Axel-Günther Hugot, Walhorn, Belgien, der seit Gründung des VFED Vorstandsmitglied ist, sowie der Beisitzer PD Dr. med. Edmund Purucker, Dinslaken.
Parallel zur ADF fand ein Postgraduiertenkurs zum Diabetischen Fußsyndrom speziell für Podologinnen und Podologen statt. "Hiermit möchten wir helfen, für die ständig wachsende Zahl der Diabetiker in Deutschland kompetente Betreuung und Beratung zu gewährleisten", berichtet Hedwig Hugot.
Die ADF wendet sich an alle im Ernährungsbereich tätigen Fachkräfte. Durch die Kombination von Vorträgen aus Forschung und Praxis sowie Seminaren und Workshops stellt die Veranstaltung eine umfassende, interdisziplinäre Weiterbildung dar. Die begleitende Fachausstellung bietet zudem die Möglichkeit zur Information über Produktneuheiten und zur Diskussion mit Industrievertretern. Bei der ADF und dem Postgraduiertenkurs "Diabetisches Fußsyndrom" handelt es sich um zertifizierte Veranstaltungen. Ernährungsfachkräfte, Ärzte, Apotheker, Podologen und Beruflich Pflegende erhalten für den Besuch Fortbildungspunkte für ihre berufliche Weiterbildung. Veranstalter, Teilnehmer, Aussteller und Referenten äußerten sich gleichermaßen höchst zufrieden mit der Tagung.
Der VFED e.V. wurde im Jahr 1992 als Fachverband für alle im Bereich Ernährung und Diätetik Tätigen gegründet. Er zählt über 3.000 Mitglieder und ist die größte unabhängige Ernährungs- und Diätetik-Organisation in Deutschland. Der VFED ist ein gemeinnütziger Verband, der sich über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert. Die Geschäftsstelle des VFED befindet sich in Aachen und wird von Hedwig Hugot geleitet.
Der VFED setzt sich besonders für die Anerkennung der Ernährungsfachkräfte als Heilmittelerbringer ein. Zur Qualitätssicherung in der Ernährungsberatung vergibt der Verband bei entsprechender Voraussetzung Zertifikate an Ernährungsfachkräfte. Um die Bevölkerung für gesundes Essen zu motivieren, veranstaltet der VFED jedes Jahr am 7. März den "Tag der gesunden Ernährung".
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