fit und munter - Identifikation und Behandlung von Krebs-Durchbruchschmerzen weiterhin eine Herau

fit und munter

Identifikation und Behandlung von Krebs-Durchbruchschmerzen weiterhin eine Herau



Eine Studie unter Pflegekräften in der europäischen Onkologie
ergibt einen Bedarf an klinischem Konsens bei Diagnose und Behandlung
von Durchbruchschmerzen bei Krebs. Neue Richtlinien sind bereits in
Arbeit.

Heute wurden beim European Multidisciplinary Cancer Congress in
Stockholm erstmals die Ergebnisse einer Studie über die Praktiken
onkologischer Pflegekräfte bei Krebs-Durchbruchschmerzen vorgestellt.
Die Studie wurde durchgeführt von der Breakthrough Cancer Pain
Initiative, einer Arbeitsgruppe der European Oncology Nursing Society
(EONS).

Mangel an Parametern zur Schmerzbeurteilung führt zu suboptimaler
Behandlung

In der Studie wurden 1.164 ausgefüllte Fragebögen von
Pflegekräften aus zwölf europäischen Ländern erfasst. Sie ist die
erste europäische Studie, die sich damit beschäftigt, wie
Pflegekräfte die Krebs-Durchbruchschmerzen der Patienten wahrnehmen
und damit umgehen. . Durchbruchschmerzen sind kurze, oft
kräftezehrende Schmerzschübe, die bei vielen Krebspatienten
auftreten, obwohl sie ihren chronischen Hintergrundschmerz mit
Medikamenten kontrollieren.

Die Umfrage zeigt, dass es für Pflegekräfte im Krebsumfeld ein
schwieriges Unterfangen ist, den Durchbruchschmerz eines
Krebspatienten von dessen chronischem Hintergrundschmerz zu
unterscheiden und als separates Symptom wahrzunehmen. Tatsächlich
bestand eine der wesentlichen Entdeckungen der Studie in der
Erkenntnis, dass ein ungedeckter Schulungsbedarf für den Umgang mit
Krebs-Durchbruchschmerzen besteht, denn die Mehrheit (57 %) gab an,
sie hätte keine Schulung für den Umgang mit Krebs-Durchbruchschmerzen
erhalten. Der Anteil an Pflegekräften, die für den Umgang mit
Krebs-Durchbruchschmerzen geschult wurde, schwankt deutlich von Land
zu Land, wobei in Finnland 72 % der Pflegekräfte und in Griechenland
nur 6 % der Pflegekräfte eine solche Ausbildung erhalten.

- Die Studienergebnisse machen deutlich, dass sich die
Schmerzresultate von Krebspatienten mit Hilfe von Ausbildung in hohem
Mass verbessern lassen. So berichtete beispielsweise fast die Hälfte
der Befragten, sie würde keine Beurteilungsmethode zur
Schmerzerfassung verwenden, die ihnen dabei helfen könnte, diese Art
von Schmerz zu beschreiben - wobei es auch hier Unterschiede zwischen
den einzelnen Ländern gibt. In ihrer Gesamtheit legen die Antworten
der Befragten den Schluss nahe, dass Krebs-Durchbruchschmerz zu
selten erkannt wird, oftmals falsch behandelt wird und das tägliche
Leben der Patienten stark beeinflusst. Die festgestellte
Ausbildungslücke bezüglich Krebs-Durchbruchschmerz und dem Umgang
damit in Verbindung mit dem Fehlen eines formellen Konsens' über das
optimale Schmerz-Management bei onkologischen Pflegekräften muss
angegangen werden, sagt Professor Tone Rustøen von der Division of
Emergencies and Critical Care an der Universitätsklinik Oslo und
Mitglied der Ratgebergruppe der Breakthrough Cancer Pain Initiative.

Bei der Präsentation der Umfrageergebnisse merkte Tone Rustøen
an, der Umgang mit Krebs-Durchbruchschmerzen müsse ein integraler
Bestandteil der Krebsschmerz-Schulung der Pflegekräfte werden, um die
Schmerzresultate und das Wohlbefinden der Patienten zu verbessern.

Bedarf an mehr Wissen über mögliche Medikation

Die Umfrage ergab eine Reihe von Bereichen, in denen zusätzliche
Ausbildung und Anleitung für Pflegekräfte zu veränderten Praktiken
führen könnten, welche den Umgang mit Krebs-Durchbruchschmerzen
möglicherweise verbessern. Ein wichtiger Bereich ist ein Verständnis
der Medikationmöglichkeiten. Die Mehrzahl der Pflegekräfte (57 %)
berichtete in der Umfrage, die meisten ihrer Patienten erhielten
Medikamente zur Behandlung von Krebs-Durchbruchschmerzen. Es ist
jedoch fraglich, inwieweit diese Medikamente im Rahmen der
Gesundheitspflege wirklich angemessen sind. Fast 40 % der
Pflegekräfte erklärten, es sei ihnen nicht bekannt, dass es
Medikamente gäbe, die eigens für die Behandlung von
Krebs-Durchbruchschmerzen gedacht sind.

- Krebs-Druchbruchschmerz ist ein spezifisches Problem und
erfordert ganz besondere Massnahmen, darunter Notfallmedikation,
deren Wirkung angemessen schnell einsetzt. Viele Patienten werden
leider mit Medikamenten behandelt, die eher für den Umgang mit
dauerhaften Schmerzen geeignet sind, und daher erhalten diese
Patienten nicht die geeignetste Behandlung, so Dr. Andrew Davies vom
Department of Palliative Care im St. Luke's Cancer Centre,
Grossbritannien, und ebenfalls Mitglied der Ratgebergruppe für die
Breakthrough Cancer Pain Initiative.

Onkologische Pflegekräfte verlangen mehr Wissen

Die Mehrheit der Pflegekräfte (78 %) berichtete ausserdem, dass
Krebs-Durchbruchschmerzen das Leben der Patienten wesentlich
beeinflussen und fast alle (81 %) hatten es im vergangenen Monat als
schwierig empfunden, die Schmerzen ihrer Patienten unter Kontrolle zu
bekommen. Dies zeigt sich auch an der Tatsachen, dass 36 % der
Pflegekräfte sich nicht zutrauen, Patienten beim Umgang mit
Krebs-Durchbruchschmerzen zu beraten, und 77 % erklärten, bei ihnen
bestünde Bedarf an weiteren Informationen über
Krebs-Durchbruchschmerzen.

Neue Richtlinien bereits in Arbeit

- Ein Ausgangspunkt für den ungedeckten Ausbildungsbedarf ist
Konsens und Beratung der Pflegekräfte beim Umgang mit
Krebs-Durchbruchschmerzen. Da es keine entsprechenden Richtlinien
speziell für Pflegekräfte gibt, will die European Oncology Nursing
Society (EONS) einen Leitfaden entwickeln, der
Krebs-Durchbruchschmerzen als unabhängiges Phänomen mit eigenen
klinischen Symptomen beschreibt, erklärt Executive Director Clair
Watts von der European Oncology Nursing Society und desweiteren:

- Das Ziel des Leitfadens ist es, eine Anleitung zur Beurteilung,
Identifikation und Behandlung von Krebs-Durchbruchschmerzen zu
bieten, die als Grundlage für die Einführung von auf Pflegekräfte
zugeschnittenen Schulungsprogrammen dienen soll.

Der EONS-Leitfaden für Krebs-Durchbruchschmerzen wurde gemeinsam
mit der Umfrage beim European Multidisciplinary Cancer Congress
vorgestellt.

> Breakthrough Cancer Pain Initiative

Wenn Sie mehr über die Breakthrough Cancer Pain Initiative und
die europäische Studie zum Umgang onkologischer Pflegekräfte mit
Krebs-Durchbruchschmerzen erfahren wollen, besuchen Sie bitte:
http://www.cancernurse.eu/research/breakthroughcancerpain.html.

Die Initiative erhält einen Studienzuschuss von Nycomed
International Management GmbH.

> Über EONS

Die European Oncology Nursing Society ist eine europaweite
Organisation, die 1984 gegründet wurde und als unabhängige
Wohlfahrtsorganisation eingetragen ist. Ihre Aktivitäten zielen
darauf ab, Menschen, die an Krebs leiden, eine gesündere Zukunft
bieten zu können und dafür zu sorgen, dass sie von gut ausgebildeten,
aufmerksamen und kompetenten Krebs-Pflegekräften betreut werden. EONS
ist die Stimme von über 20.000 Krebs-Pflegekräften. Für weitere
Informationen besuchen Sie bitte: http://www.cancernurse.eu

Weitere Kontaktangaben
Professor Tone Rustøen
Division of Emergencies and Critical Care, Universitätsklinik Oslo,
Norwegen
+47-22-11-95-30
Dr. Andrew Davies
Department of Palliative Care, St. Luke's Cancer Centre (Royal Surrey
County Hospital), GB
+44-1483-464885
Dr. Clair Watts, Executive Director
European Oncology Nursing Society
+32-2-779-9923



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