sup.- Eine aktuelle Auswertung der CRYSTAL-Studie, die im renommierten "Journal of Clinical Oncology" veröffentlicht wurde, bestätigt die hohe Wirksamkeit des EGFR-Antikörpers Cetuximab zur Behandlung von Patienten mit metastasiertem Darmkrebs. Dieser Antikörper wird in Form von Infusionen parallel zur Chemotherapie gegeben. Voraussetzung für das Ansprechen der Antikörper ist, dass das so genannte KRAS-Gen im Tumorgewebe nicht mutiert ist (Wildtyp). Dies trifft auf rund 60 Prozent der Patienten zu.
Die Antikörper blockieren gezielt den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) auf den Krebszellen. Durch diese Bindung werden die Aktivierung des Rezeptors und das nachgeschaltete Signalleitungssystem gehemmt. Dadurch werden sowohl das Eindringen der Tumorzellen in gesundes Gewebe als auch die Ausbreitung der Tumore in neue Körperregionen (Metastasierung) vermindert.
Die CRYSTAL-Studie, in die 1.198 KRAS-Wildtyp-Patienten mit metastasiertem Darmkrebs eingebunden waren, zeigte folgende Effekte durch die EGFR-Antikörpertherapie: Das Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung wird um 30,4 Prozent verringert. Das mediane Gesamtüberleben wird um 3,5 Monate von 20 auf 23,5 Monate verlängert. Außerdem wird die Chance, dass der Tumor auf die Behandlung anspricht, verdoppelt.