Ein Ticket-Angebot jagt das Nächste, alle Augen richten sich auf billige Flüge und das statistische Bundesamt verzeichnet einen kräftigen Zuwachs bei den Passagierzahlen. Doch wie viel wissen die deutschen Urlauber wirklich über das Fliegen? Fly.com (http://www.fly.com/de) hat sich darauf konzentriert, die wichtigsten Mythen rund um die Flugreise aufzuklären:
MYTHOS 1: Mein Ticket kostet sonntags genauso viel wie dienstags - FALSCH
Tatsächlich macht es einen Unterschied, an welchem Tag Reisende einen Flug buchen und welchen Abreisetag sie wählen. Die Flugexperten von Fly.com beobachten und analysieren seit Langem die Entwicklung von Flugdaten und -preisen. Buchungen am Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag können im Vergleich zu buchungsintensiven Tagen wie Sonntag und Montag günstiger ausfallen. Der Preis reduziert sich gegebenenfalls noch einmal, wenn Sie Ihren Flug an einem Dienstag, Donnerstag oder Samstag antreten, um der erhöhten Nachfrage und somit gestiegenen Preisen am Wochenende zu entgehen.
MYTHOS 2: Keine Überlebenschance bei einem Absturz - FALSCH
Flugabstürze sind für viele Reisende ein Grund zur Beunruhigung. Allerdings hat eine Untersuchung des staatlichen US-Bundesamtes für Transportsicherheit ergeben, dass mehr als 95 Prozent der Passagiere überleben. Es wurden Unfälle der letzten 20 Jahre analysiert und festgestellt, dass die Wahrscheinlichkeit, den nächsten Flug nicht zu überleben bei 1: 60 Millionen liegt. Das heißt: Statistisch gesehen könnten Sie für die nächsten 160.000 Jahre jeden Tag problemlos fliegen und jede Menge Tomatensaft genießen.
MYTHOS 3: Aussteigen während des Fluges möglich - FALSCH
Medienberichte oder Spielfilme, in denen Passagiere während des Flugs die Notausgangstür öffnen, lösen bei vielen Reisenden Panik aus. In Wahrheit ist dies unmöglich, denn die Tür ist so konstruiert, dass sie sich zuerst nach innen und erst danach nach außen öffnet. Allerdings verhindert der Luftdruck innerhalb und außerhalb der Kabine die Öffnung der Tür nach innen. Tatsächlich schließt sie sich umso fester, je höher das Flugzeug steigt. Die Türen lassen sich also erst öffnen, wenn das Flugzeug sicher gelandet ist.
MYTHOS 4: Schneller betrunken in der Luft - FALSCH
Dass ein Drink im Flieger die gleiche Wirkung hat wie drei Getränke am Boden, stimmt nicht ganz: Maßgeblich für das Ausmaß des Rausches ist der Blutalkoholspiegel, doch wird dieser nicht durch Höhenunterschiede beeinflusst. Es kann aber sein, dass sich Passagiere im Flugzeug betrunkener fühlen, da aufgrund der Flughöhe und des Kabinendrucks weniger Sauerstoff das Gehirn erreicht - das ist aber auch alles.
MYTHOS 5: Ist ein Mobiltelefon nicht ausgeschaltet, wird der Funkverkehr gestört - FALSCH
Ein weitverbreiteter Irrglaube besagt, dass Mobiltelefone Auswirkungen auf die Navigationssysteme im Cockpit haben können. Allerdings gibt es bislang keine glaubhaften Beweise dafür, dass sie die Funktionsweise beeinträchtigen. Flugzeuge sind gegen fremde Funksignale besonders isoliert, und ihre Kommunikations- und Navigationsinstrumente operieren auf anderen Frequenzen als es Mobiltelefone tun. Der derzeit noch teilweise anhaltende Bann (einige Fluggesellschaften haben diesen bereits auf Langstreckenflügen aufgehoben) dient unter anderem dazu, Kommunikationsprobleme am Boden zu verhindern. Telefoniert man aus dem Flugzeug, könnte das Signal an mehreren Funktürmen abprallen und andere Anrufe am Durchkommen hindern. Das Thema wird jedoch auch heiß debattiert, da viele vermuten, Fluglinien nutzen das Verbot auch zur Stimulierung des Verkaufes von Gesprächen mit dem Bordtelefon.
MYTHOS 6: Toiletten werden über den Wolken entleert - FALSCH
An dieser unappetitlichen Behauptung ist rein gar nichts dran. Die Toiletten in Flugzeugen funktionieren mittels eines Vakuums, das alles in einen ins Flugzeug integrierten Tank saugt, der nach jedem Flug am Flughafen entleert wird. Was tatsächlich in die Luft gelangt, ist das Wasser aus den Waschbecken. Es wird sehr fein zerstäubt, sodass es zu keiner Eisklumpen-Bildung kommen kann, die Menschen auf dem Boden gefährden könnten.
MYTHOS 7: Tomatensaft schmeckt in der Luft einfach besser - RICHTIG
Am Boden gilt das Nachtschattenelixier als Langweiler, aber in der Luft wird es literweise - oft mit Selleriesalz oder Pfeffer verfeinert - genossen. Warum das so ist, erklärt das Fraunhofer-Institut: Durch den niedrigen Druck im Flugzeug ist die Geruchs- und Geschmacksschwelle erhöht. Das heißt, fruchtige Gerüche und kühlende Geschmackseindrücke treten in den Vordergrund, während Gewürze, Salz und Zucker schwächer wahrgenommen werden. So wird der sonst eher fade Tomatensaft im Flieger zum kulinarischen Erlebnis.