Die medizinischen Ursachen wurden in den letzten Jahren genau erforscht.
Welche Rolle spielt aber die Psyche ungewollt kinderlos zu sein?
Wenn ein Paar kinderlos bleibt, sind die möglichen Ursachen bei Mann und Frau gleich verteilt. In 45 Prozent der Fälle sind die Ursachen beim Mann und ebenfalls in 45 Prozent bei der Frau zu finden. In nur 10 Prozent sind beide Partner unfruchtbar.
Die Gründe einer Unfruchtbarkeit sind vielfältiger Art. Oft verhindern körperliche Ursachen eine Schwangerschaft. Aber ebenso häufig spielen psychische Ursachen eine Rolle.
Inwieweit eine Fruchtbarkeitsstörung ausschließlich psychisch bedingt sein kann, ist nicht eindeutig zu klären.
"In der Praxis haben wir jedoch die Erfahrung gemacht, dass starker psychischer Stress, sowohl bei der Frau als auch beim Mann, zu deutlichen Störungen des Hormonhaushaltes führen", merkt Olaf Souliotis vom aktipas® Institut in Liederbach bei Frankfurt an.
Stresshormone wie Kortison und Adrenalin bewirken, dass die Hypophyse nicht mehr ausreichend follikelstimulierendes Hormon produziert und blockieren so langfristig die Funktionen von Eierstöcken und Hoden. Ohne das FSH-Hormon unterbleibt die Botschaft an die Eierstöcke und Hoden, Follikel heranreifen zu lassen, beziehungsweise Spermien zu produzieren.
Ebenso haben alte und falsche Glaubenssätze, die nicht bearbeitet wurden, fatale Auswirkungen gezeigt, sodass es im ganzen Körpersystem zu Blockierungen durch diese Botschaften kommt. Innerhalb der Praxis kann man dies immer wieder sehr beeindruckend miterleben, dass psychischer Stress unterschiedlichste Gründe hat.
Neben emotionalem Stress, aufgrund eines Traumas (beispielsweise Tod einer nahestehenden Person, Vergewaltigung, Trennung), oder Beziehungsproblemen (die nicht selten durch den schon lange gehegten Kinderwunsch entstehen), kann sich auch berufsbedingter Stress negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken.
"Also vieles, das man auf den feinstofflichen Weg (in das Unterbewusste) in sich auf nimmt. Daneben gibt es noch Störungen durch das, was man stofflich (Bewusstes) in sich hinein gibt. Hier spricht man von einer psychogenen Fertilitätsstörung, fügt Souliotis hinzu.
Was ist eine psychogene Fertilitätsstörung?
" Von psychogener Fertilitätsstörung im engeren Sinne sprechen wir, wenn ein Kinderwunschpaar trotz Aufklärung, weiter fertilitätsschädigendes Verhalten praktiziert: falsche oder unzureichende Ehrnährung, Hochleistungssport, Genussmittel- und Medikamentenmissbrauch und extremer beruflicher Stress", so Souliotis weiter.
Was sagt die Psychoanalyse dazu?
"Die psychoanalytisch-psychosomatische Forschung betrachtete das Nicht-Schwanger-Werden der Frau als Ausdruck ihrer unbewussten Abwehr.
Insbesondere die Frau wehrt sich unbewusst gegen ein Kind, häufig aufgrund ihrer Erfahrungen mit der eigenen Mutter. In der Praxis haben wir aber auch Männer gehabt, die mit solchen Erfahrungen zu tun haben. Deren eigene Mutter wollte nicht , dass Ihr Sohn ein Kind haben kann um glücklich zu sein, da sie selbst den Sohn ungewollt bekam und somit viele Dinge aufgeben musste und es immer schwer hatte. Dies zeigte sich auch darin das der Klient voll und ganz auf Karriere geschaltet hatte und unbewusst davor Angst hatte, für das Kind etwas aufgeben zu müssen", weiß Ute Souliotis, ebenfalls vom aktipas®Institut, zu berichten.
Inwieweit spielt der Druck nicht schwanger zu werden eine Rolle?
"Ein weiterer nicht unerheblicher Anteil an der nicht Erfüllung entsteht durch den hohen Druck auf das Paar", sagt Ute Souliotis.
" Sei es aufgrund der oft fehlgeschlagenen, reproduktionsmedizinischen Behandlungen, hier auch schon während der diagnostischen Phase, oder in der Wartezeit. Oder durch den hohen Erwartungsdruck von außen (na, immer noch nicht schwanger? Wollt ihr keine Kinder usw. usw.). All diese Dinge führen zu Blockaden und selbsterfüllenden Prophezeiungen, die es gilt aufzudecken und aufzuarbeiten", so Olaf Souliotis weiter.
Hier hat sich innerhalb einer speziellen Kinderwunschtherapie die Zuhilfenahme der Bioenergetischen Regulationsverfahren in Kombination mit der Systemaufstellung, der Akupunktur und der aufdeckenden Hypnose als überaus fruchtbar erwiesen.
" Danach berichten die Paare, dass es vor allem in der Partnerschaft wieder besser funktioniert hat und auch der ersehnte Kinderwunsch bei einigen oft nicht lange auf sich warten ließ", so Ute Souliotis abschließend.