Im Verlauf der letzten zehn Jahre hat sich die
Verordnung von säurehemmenden Medikamenten (Protonenpumpenhemmer,
kurz PPI) versiebenfacht, auf 2,3 Milliarden Tagesdosen im Jahr 2010
- zu oft ohne solide medizinische Begründung. "Im Krankenhaus erhält
fast jeder Patient Magenschutz", kritisiert Prof. Theo Dingermann,
Leiter des Instituts für Pharmazeutische Biologie an der Universität
Frankfurt, in der "Apotheken-Umschau". Der Nutzen der PPI an sich ist
unbestritten. Bei Magengeschwüren, und der Refluxkrankheit, einer
chronischen Entzündung der Speiseröhre, gehören sie zum
Therapiespektrum wissenschaftlicher Leitlinien. Dingermann kritisiert
jedoch, dass auch viele Patienten mit unklaren Magenbeschwerden die
Säureblocker erhalten. Viele gewöhnten sich daran, ohne einen Vorteil
davon zu haben. Beende der Patient die Einnahme, reagiere der Magen
mit einem Überschuss an Säure - und braucht wieder PPI, ohne die
Ursache anzugehen. Auch mögliche Nebenwirkungen müssen beachtet
werden. Neuerdings wird eine erhöhte Gefahr von Knochenbrüchen
diskutiert und ein verminderter Schutz vor Infekten.
Einen Überblick über Medikamente bei Magenbeschwerden finden Sie
unter http://www.apotheken-umschau.de/Magen/Diese-Medikamente-helfen-
bei-Magenschmerzen-56662.html
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