Der Bundesverband Patientenindividueller
Arzneimittelverblisterer e.V. (BPAV) sieht erhebliche
Verbesserungspotentiale bei der regelmäßigen und sachgemäßen Einnahme
von Medikamenten durch die Patienten. Jährlich entstehen durch
mangelnde Therapietreue ("Non-Compliance/Non-Adherence") und den
daraus resultierenden Gesundheitsschäden Kosten zwischen sieben und
zehn Milliarden Euro für das Gesundheitssystem.
In einer Vorabveröffentlichung der Bertelsmann Stiftung
(Newsletter gesundheitsmonitor 2|2011), werden verschiedene Studien
besprochen, die untersuchen, was die unsachgemäße Einnahme von
rezeptpflichtigen Medikamenten verursacht: z.B. Erkrankungen, die im
Vorfeld der Therapie nicht bekannt waren. Bezogen auf die
Bundesrepublik Deutschland entstünden durch Klinikaufenthalte und
Pflegeleistungen jährliche Kosten in Höhe von bis zu zehn Milliarden
Euro. Hier sind die indirekten Kosten (Fehlzeiten,
Produktivitätsverluste, Rehamaßnahmen etc.) noch gar nicht
berücksichtigt. "Das kann und darf kein verantwortlicher Politiker
oder Kostenträger im deutschen Gesundheitswesen ignorieren", ist der
BPAV-Vorsitzende Hans-Werner Holdermann überzeugt.
Die wesentlichen Gründe für die fehlerhafte Einnahme von
Medikamenten sind einerseits in der mangelhaften Information der
Patienten zu suchen. Neben Problemen der Medikation bei mehreren
Erkrankungen, spielt auch die oft altersbedingte Vergesslichkeit eine
zentrale Rolle. So geben in einer aktuellen Erhebung vom Frühjahr
2011 20% der Befragten an, in den letzten 12 Monaten drei- oder
mehrmals die Einnahme eines verschreibungspflichtigen Medikaments
vergessen zu haben.
"Hier setzt die patientenindividuelle Verblisterung an: besseres
Medikationsmanagment durch die Dienstleistungsgemeinschaft
Apotheker/Blisterzentrum sowie eine klare und einfache Handhabung ",
betont Holdermann am Rande eines Fachgesprächs in Berlin. "Gerade für
multimorbide Patienten wird die Einnahme der Medikation vereinfacht,
was nachweislich die Therapietreue verbessert und entsprechende
Folgekosten verringert. In Deutschland gibt es mittlerweile die
entscheidenden Hilfen, um dieses Problem zu lösen. Allerdings werden
diese durch veraltete Vergütungsstrukturen nach dem Gießkannenprinzip
und wie erst neulich durch die Apotheker-/Ärztekammer in Brandenburg
dokumentiert, durch Kammeregoismen und Besitzstandswahrung
verhindert", so Holdermann weiter.
Der BPAV wurde Ende 2009 gegründet. Dem Verband gehören
Unternehmen an, die nach deutschem Recht (§ 13 AMG)
patientenindividuelle pharmazeutische Blister herstellen dürfen, also
eine Herstellererlaubnis führen. Aktuell hat der Verband neun
Blisterzentren und sechs fördernde bzw. assoziierte Partner als
Mitglieder.
Pressekontakt:
Udo Sonnenberg, BPAV Geschäftsstelle, Tel.: 030 - 847 122 68-15,
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