Gerade hat der Herbst begonnen, da steht auch schon der Winter vor der Tür. Und mit ihm die alljährliche Grippesaison. Sie beginnt hierzulande meist im Dezember und dauert bis in den April hinein. Zehn bis 20 Prozent der Bevölkerung infizieren sich Jahr für Jahr mit dem hochansteckenden und gefährlichen Influenza-Virus. Wer vorbeugen möchte, sollte jetzt an die Schutzimpfung denken. Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte bei der DKV Deutsche Krankenversicherung, weiß alles Wichtige über den kleinen Piks mit großer Wirkung.
Der Herbst ist der ideale Zeitraum, um sich gegen das Grippevirus impfen zu lassen. Denn der menschliche Körper benötigt nach der Impfung etwa zwei Wochen, um genügend Antikörper gegen die Krankheit zu bilden. "Alle, die zwischen September und November vorsorgen, sind rechtzeitig zum Start der Grippesaison geschützt", so Dr. Wolfgang Reuter.
Getarnte Viren
Das Grippevirus ist besonders ansteckend - und gefährlich. Denn während beispielsweise Schnupfenviren nur die Nasen- und Rachenschleimhaut befallen, können die Influenza-Erreger tief in die Atemwege vordringen. Dabei schwächen sie das Immunsystem so stark, dass sich die Infektion schnell im ganzen Körper ausbreiten kann. "Ein so angeschlagener Organismus öffnet weiteren Viren und Bakterien Tür und Tor", weiß der DKV Mediziner: "Stecken sich Grippekranke noch mit anderen Erregern an, spricht man von einer so genannten Sekundär- oder Super-Infektion. Dann kann es richtig gefährlich werden." Damit es erst gar nicht so weit kommt, kann man mit einer Grippeschutzimpfung vorsorgen. Dabei wird ein Totimpfstoff verabreicht, den das Immunsystem als Krankheitserreger erkennt. Der menschliche Organismus reagiert, indem er Antikörper bildet. Steckt sich ein Geimpfter später mit dem "echten" Virus an, bekämpfen die Antikörper diesen und verhindern so den Ausbruch der Krankheit. "Man muss sich jedoch jedes Jahr neu impfen lassen. Denn zum einen ändert das Grippevirus häufig seine Erscheinung und dann braucht man auch einen neuen Impfstoff", weiß Dr. Wolfgang Reuter und ergänzt: "Zum anderen bietet nur die jährliche Impfung den bestmöglichen Schutz vor der Krankheit." Daher wird die jährliche Impfung auch dann empfohlen, wenn, wie in diesem Jahr, der Impfstoff gleich bleibt.
Impfung für jedermann?
Die Grippe kann jeden erwischen. Schließlich husten und niesen Erkrankte während einer Grippewelle allerorts die Erreger in die Luft. "Führende Mediziner und Institute empfehlen die Grippeschutzimpfung jedoch nur für Risikogruppen", weiß der DKV Experte. Dazu zählen Personen über 60 Jahre und solche, die gesundheitlich besonders anfällig sind: Menschen mit chronischen oder Immunerkrankungen. Auch Schwangere sollten sich impfen lassen und so gleichzeitig ihr Ungeborenes gegen das Virus schützen. "Besonders gefährdet sind zudem alle, die viel mit anderen Menschen in Kontakt kommen: Medizinisches und Pflegepersonal, Lehrer, Verkäufer, aber auch Bewohner von Alten- und Pflegeheimen", so Dr. Wolfgang Reuter. Obwohl die Grippeschutzimpfung für gesunde Menschen unter 60 Jahren nicht ausdrücklich empfohlen wird, kann die Vorsorgemaßnahme nicht schaden: Der Impfstoff ist in der Regel gut verträglich. In wenigen Fällen kann es zu Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle kommen. Selten treten nach der Impfung Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder leichtes Fieber auf, die nach kurzer Zeit wieder verschwinden. "Nicht geimpft werden dürfen Personen, die an einer akuten Fiebererkrankung oder Infektion leiden. Und auch Hühnereiweiß-Allergiker müssen vorsichtig sein: Das Impfserum enthält in der Regel Spuren des Stoffes", so der DKV Mediziner.
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