An der aktuellen Ausschreibungsrunde für
die bundesweiten AOK-Arzneimittelrabattverträge haben sich mehr als
80 Pharmaunternehmen und Bietergemeinschaften beteiligt. Die
Angebotsfrist für die 7. Tranche mit über 100 Wirkstoffen und
Wirkstoffkombinationen ist am Montagmittag (17. Oktober) abgelaufen.
"Die außerordentlich hohe Beteiligung der Pharmaunternehmen
unterstreicht die große Bedeutung der Arzneimittelrabattverträge für
die Finanzstabilität der gesetzlichen Krankenversicherung. Die
Bundesregierung sollte dieses Erfolgsmodell nicht ohne Not aufs Spiel
setzen", sagte der Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg und
Chefverhandler für die bundesweiten AOK-Rabattverträge, Dr.
Christopher Hermann, am Dienstag in Stuttgart. Er spielte damit auf
die Aufnahme eines Arzneimittel-Konzeptes von Apothekerverbänden und
kassenärztlicher Bundesvereinigung als Modellversuch in das geplante
Versorgungsstrukturgesetz an. Hermann: "Es gibt keine solide
Alternative zu Rabattverträgen. Ärzte und Apotheker haben bereits
heute eine gesetzliche Verpflichtung, Patienten bei der Medikation zu
beraten und wirtschaftlich zu verordnen."
Laut Hermann werden die AOKs die Angebote der Pharmaunternehmen
für die einzelnen Gebiets- und Fachlose jetzt intensiv prüfen. Die
Zuschläge werden die AOKs voraussichtlich Ende November erteilen. Die
neuen Verträge sollen zum 1. April 2012 starten und die
Beitragszahler zusammen mit der 2012 parallel laufenden fünften und
sechsten Vertragstranche um mindestens 650 Millionen Euro jährlich
entlasten.
Mit der jüngsten Ausschreibung hatte die AOK Ende August die
bisher umfangreichste Vertragsrunde eingeleitet. Sie um-fasst
insgesamt 104 patentfreie Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen mit
einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen von mehr als zwei Milliarden Euro.
Zu den umsatzstärksten Medikamenten der 7. Tranche zählt der
Magensäurehemmer Pantoprazol.
Für die Verträge ab April 2012 hat die AOK die Zahl der
Gebietslose weiter auf acht erweitert. "Damit haben wir vor allem
mittelständischen Unternehmen noch mehr Chancen gegeben, sich
erfolgreich am Wettbewerb zu beteiligen. Die breite Beteiligung
mitteständischer Unternehmen gibt uns Recht", betonte Hermann.
"Auch dank der sehr erfolgreichen Rabattverträge braucht bisher
kein AOK-Mitglied einen Zusatzbeitrag zu zahlen", sagte Hermann.
Durch die Verträge mit Pharmaunternehmen haben die gesetzlichen
Krankenkassen 2010 insgesamt mehr als 1,3 Milliarden Euro einsparen
können. Allein bei den AOKs belief sich das Einsparvolumen im
vergangenen Jahr auf 601 Millionen Euro.
Mehr Informationen zu den AOK-Rabattverträgen finden Sie unter
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