Apotheker leisten einen wichtigen Beitrag im Kampf
gegen Medikamentenmissbrauch im Alltag", sagt Heinz-Günter Wolf,
Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
"Wir können Patienten schon im Vorfeld vor erkennbarem
Medikamentenmissbrauch schützen." Patienten, die bereits von
Arzneimitteln abhängig sind, sollten sich beim ärztlich überwachten
Entzug von einem Apotheker unterstützen lassen. Auf die Gefahren
durch Arzneimittelmissbrauch machen ABDA, Allgemeiner Deutscher
Automobil-Club e.V. (ADAC) und Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)
gemeinsam aufmerksam.
Mehr als 1,5 Millionen Menschen in Deutschland sind abhängig von
Medikamenten. Nach dem Rauchen ist dies die zweithäufigste Sucht.
Vier bis fünf Prozent aller verschreibungspflichtigen Medikamente
können abhängig machen, vor allem langfristig eingenommene Schlaf-
und Beruhigungsmittel. "Aber auch rezeptfrei heißt nicht harmlos,
denn einige Medikamente aus der Selbstmedikation können ebenfalls
missbraucht werden", warnt Wolf. So führen beispielsweise einige
Schmerzmittel, Schnupfensprays oder Abführmittel bei langfristiger
Einnahme zu einer Gewöhnung.
Bei begründeten Missbrauchsverdacht wird der Apotheker die Abgabe
eines Medikaments an den Patienten verweigern. Ein individuelles
Beratungsangebot an den Patienten und ggf. die Rücksprache mit dem
verordnenden Arzt sind dabei unverzichtbar. Durch die Meldung
begründeter Fälle von Medikamentenmissbrauch an die
Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) und deren
Weiterleitung an die zuständigen Behörden können Abhängigkeits- oder
Missbrauchsrisiken von Medikamenten frühzeitig erkannt und
unterbunden werden.
Mit dem Symposium "Medikamentenmissbrauch in Deutschland: Eine
gesamtgesellschaftliche Herausforderung" verdeutlichen ABDA, ADAC und
DOSB am 3. November 2011 in Berlin die gesellschaftliche Dimension
des Themas und stellen aktuelle Entwicklungen dar.
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen unter www.abda.de
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Dr. Ursula Sellerberg, MSc
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