fit und munter - Kompetenzen bündeln gegen den Brustkrebs

fit und munter

Kompetenzen bündeln gegen den Brustkrebs

Einmalig in Deutschland: kombra - das Kompetenztraining für Brustkrebs-Aktivistinnen. Gemeinsame Schulung für Frauen, die sich ehrenamtlich oder beruflich für Brustkrebspatientinnen engagieren. Anmeldungen für das Seminar vom 15.-19. November in Hamburg sind ab sofort möglich.
"Hamburg, 02. Juni 2008. Brustkrebs gilt als Frauenleiden Nummer eins in Deutschland. Etwa jede Zehnte erkrankt im Laufe ihres Lebens, Tendenz steigend. An der oft langwierigen Therapie sind bis zu 54 Berufsgruppen beteiligt. Ehrenamtliche engagieren sich in Selbsthilfegruppen, Patientinneninitiativen oder in gesundheitspolitischen Gremien. All diese Aufgaben erfordern besondere Fähigkeiten: Fachlich, sozial und emotional. Das Kompetenztraining für Brustkrebs-Aktivistinnen, kombra, bildet betroffene Frauen, die sich für andere Erkrankte engagieren und Profis aus den Gesundheitsberufen gemeinsam fort. In diesem bundesweit einmaligen Projekt fließen somit erstmals die Perspektive des Krankheitserlebens und die berufliche Erfahrung zusammen mit dem Ziel voneinander zu lernen. Darüber hinaus setzt die Projektleiterin Brita Tenter auf den Dominoeffekt: „Wir erwarten, dass das Gelernte für andere eingesetzt wird.“
Das fünftägige Seminar für Teilnehmerinnen aus ganz Deutschland erweitert den brustkrebsspezifischen Wissenshorizont auf hohem fachlichem Niveau. In einer für medizinische Laien verständlichen Sprache geht es unter anderem um Genetik, Tumorbiologie, Qualitätskriterien in der Brustkrebsmedizin, den komplizierten Aufbau des deutschen Gesundheitssystems und die Interpretation wissenschaftlicher Studien. Darüber hinaus nimmt kombra die klassischen Kommunikationsmuster unter die Lupe: Wie läuft ein typisches Arzt-Patientinnengespräch? Warum ist das so? Welche Fragen sind gewünscht, welche eher lästig, und vor allem: warum? Wie kann der Austausch gelingen?

2008 findet das Seminar vom 15. bis zum 19. November in Hamburg im dritten Jahr statt. Den Teilnehmerinnen bietet der gemeinnützige Trägerverein kombra Netzwerk e.V. die Möglichkeit, sich weiterhin auszutauschen und zu vernetzen. Vielen kombra-Absolventinnen hat die fünftägige intensive Zusammenarbeit einen Motivationskick gegeben. Die Feedbacks in den Evaluationsbögen waren durchweg positiv. „Mit kombra habe ich ein intensives und umfassendes Arbeitsforum gefunden, das seinesgleichen sucht“, schrieb eine Teilnehmerin. Die Gesundheitswissenschaftlerin Andrea Hahne, selbst erkrankt, hat nach dem Seminar in ihrem Landkreis Hameln-Pyrmont innerhalb von ein paar Monaten das Beratungsprojekt ANICA aufgebaut, in Kooperation mit dem zertifizierten Brustzentrum am Krankenhaus Hameln. „Ich habe fachliche und organisatorische Unterstützung über die kombra-Kontakte nutzen können. Darüber bin ich richtig froh.“

Bei der Finanzierung verzichten die Projektfrauen auf Mittel von der pharmazeutischen Industrie. Unterstützt werden sie von der Deutschen Krebsgesellschaft e. V., KOMEN Deutschland e. V., von der BARMER, von Brustkrebs Deutschland e.V., HDI-Gerling und dem Lionsclub Hamburg-Billetal. Besonders stolz ist die Projektleiterin Brita Tenter darauf, dass kombra in diesem Jahr als startsocial-Stipendiat ausgewählt wurde (www.startsocial.de). Die im Jahr 2000 an Brustkrebs erkrankte Diplom-Volkswirtin hat die Idee von Schulung und Vernetzung aus den USA mitgebracht. Dort werden über das Project LEAD der NBCC (National Breast Cancer Coalition) seit 13 Jahren höchst erfolgreich sogenannte „Patient-Advocates“ geschult, die aus dem amerikanischen Gesundheitssystem nicht mehr wegzudenken sind. Weitere Informationen sowie das Programm kombra 2008 auf der Vereinswebsite."
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