sup.- Studien zeigen, dass Raucher ein doppelt so hohes Risiko für gefährliche Darmpolypen haben wie Nichtraucher. Das berichtet Dr. Edoardo Botteri vom Europäischen Institut für Onkologie in Mailand nach Auswertung von 42 Fall-Kontroll-Studien. Wer dennoch nicht aufs Rauchen verzichten will, ist deshalb ganz besonders gefordert, im eigenen Interesse wenigstens die Möglichkeiten der Vorsorge in Anspruch zu nehmen. "Raucher gehören zu den Personen, die sich das Darmkrebs-Risiko besonders vor Augen führen sollten. Zumindest der Darmkrebs ist auch für sie eine vermeidbare Erkrankung", betont Dr. Arno Theilmeier vom Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng).
Generell gilt für alle Menschen: "Eine Darmspiegelung ist eine unkomplizierte und schmerzfreie Methode, auf die kein Bürger ab dem 55. Lebensjahr verzichten sollte", so Dr. Theilmeier. Sie ist eine effektive Maßnahme, um Darmkrebs zu vermeiden, da bei einer Koloskopie Polypen, die Vorstufen für eine mögliche Tumorerkrankung sein können, vollständig entfernbar sind. Außerdem liegen die Heilungschancen bei früh entdecktem Darmkrebs bei 90 bis 100 Prozent. Und selbst wenn Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird, kann heute dank neuer Medikamente wie EGFR-Antikörper (z. B. mit dem Wirkstoff Cetuximab) ein Schrumpfen der Metastasen bewirkt werden, so dass sie dann operabel sind.