fit und munter - Neues Medikament zur Verbesserung der Gehfähigkeit von Patienten mit Multipler S

fit und munter

Neues Medikament zur Verbesserung der Gehfähigkeit von Patienten mit Multipler S


Einschränkungen der Gehfähigkeit gehören für
Patienten mit Multipler Sklerose (MS) zu den belastendsten Aspekten
ihrer Erkrankung - so das Ergebnis einer Umfrage unter betroffenen
Patienten [1]. Wie lange werde ich noch mobil bleiben? Diese Frage
steht für die Betroffenen - nach Schätzungen der Deutschen Multiple
Sklerose Gesellschaft (DMSG) ca. 130.000 Patienten in Deutschland -
oft im Mittelpunkt. Bislang ließen sich nur die Symptome, die zur
Gehbehinderung führen, behandeln [2]. Seit Juli dieses Jahres steht
für MS-Patienten mit Gehbehinderungen nun eine Therapie zur gezielten
Verbesserung der Gehfähigkeit zur Verfügung [3, 4].

Mobilität und damit verbunden Gehfähigkeit haben einen zentralen
Stellenwert für MS-Patienten und sind eng mit der erlebten
Lebensqualität verbunden. Viele der befragten MS-Patienten gaben an,
dass die MS sie im Berufs- sowie Privatleben einschränkt. So haben
viele MS-Patienten bereits private Ereignisse wie Urlaub oder
Familienfeier auf Grund der Erkrankung abgesagt. Durch die
Verbesserung der Mobilität können MS-Patienten mit Gehbehinderungen
nun wieder selbstständiger und aktiver am Leben teilnehmen.
Alltägliche Aufgaben, wie der Gang zum Supermarkt oder das
Treppensteigen, können zum Beispiel wieder bewältigt werden.

MS ist eine chronische Entzündung des zentralen Nervensystems.
Dabei greift das eigene Immunsystem die Schutzhülle der Nervenfasern
(Myelin) in Gehirn und Rückenmark an. Ist die Schutzhülle beschädigt,
liegen die Nervenstränge frei und Kalium kann unkontrolliert
entweichen. Die Weiterleitung von Nervenimpulsen ist dadurch nicht
mehr oder nur noch eingeschränkt möglich. Je nach dem, welche
Regionen im Gehirn und Rückenmark betroffen sind, kommt es zu
Taubheitsgefühlen, Kribbeln, Schmerzen, Müdigkeit oder
Einschränkungen der Gehfähigkeit und Beweglichkeit.

Das neue Medikament kann die freiliegenden Kaliumkanäle
verschließen und so die Weiterleitung der Nervenimpulse und die
Gehfähigkeit verbessern [5]. Bereits nach ca. 2 Wochen profitieren
die Patienten, die auf die Therapie ansprechen, von der gesteigerten
Gehfähigkeit und zwar unabhängig von Dauer und Verlaufsform der MS.
Gleichzeitig kann das neue Medikament zum Beispiel die Muskelkraft in
den Beinen, die Gangart, den Gleichgewichtssinn und die Sicherheit
beim Gehen verbessern. Mit der Folge, dass Aktivitäten, die mit der
Mobilität verbunden sind, von den behandelten Patienten, nach eigener
Aussage, als deutlich weniger belastend empfunden werden. Das neue
Medikament wird zwei Mal täglich als Tablette eingenommen und kann
mit allen gängigen MS-Basistherapeutika und der
Antikörper-Infusionstherapie kombiniert werden.

Quellen:

1. Heesen C, et al. Mult Scler. 2008;14:988-91
2. Goldman MD et al., Cleve Clin J Med. 2006; 73:177-186
3. Goodman AD et al., Lancet 2009; 373: 732-738
4. Goodman AD et al., Ann Neurol 2010; 68: 494-502
5. Sherratt RM et al., Nature1980; 283: 570-572



Pressekontakt:
Martina Welters
Tel.: 02173/9769-84
E-Mail: martina.welters@medical-relations.de
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