Drehst"n! Scheibenwelt Dresden 2012 1
Vor Jahren entdeckte der Luftbildfotograf Peter Schubert im Archiv der Deutschen Fotothek in Dresdner die Abbildung eines Kupferstichs von Carl August Richter, dass einen Rundumblick von der Kuppel der Dresdner Frauenkirche über das Dresden von 1824 zeigt ("Panorama von Dresden"). Diese Idee lies ihn nicht mehr los und war die Motivation für jahrelange Tüftelei und den schlussendlichen Umbau seines Flugzeuges, um eine Kamera während des Fluges unterhalb des Flugzeugrumpfes ausfahren zu können und mit einem Fish-Eye-Objektiv 360°-Aufnahmen machen zu können. Die Aufnahmen sind die Vogelperspektive in Vollendung. Jeweils von einem ausgewählten Punkt gemacht vermitteln Sie das völlige Fluggefühl.
An diesem Prinzip, die Welt um sich herum von einem Punkt aus zu sehen, orientiert sich auch das Kalendarium. Monatsbezeichnung, Tage und Bildunterschrift folgen aufeinander und sind konsequent auf die Blickrichtung nach innen ausgerichtet. Betont wird diese abgeschlossene Sicht und Kreisförmigkeit durch die hochglänzende Spot-Lackierung.
miniWelten Dresden 2012
Der kreative Photodesigner Philipp Grafe sprengt mit seinem Kalenderprojekt die Grenzen der herkömmlichen Bildbearbeitung. Er wählte die Methode des Tilten, um beim Betrachter den optischen Eindruck einer miniaturisierten Welt zu erzeugen. Kontrastiert wird diese Täuschung durch ein konservatives Hochformat. Im Spiel von Schärfe und Unschärfe sowie extremer Farbdynamik entfaltet sich die Illusion einer Eisenbahnplatten-Landschaft oder einer malerisch-aufgeräumten Filmkulisse. Die Gebäude versprühen konsequenten Plastik-Charme und das Kalendarium hinterlässt beim Betrachter den Geschmack einer sommerlichen Eiscreation von Himbeere-und-Schlumpf-mit-Sahne auf der Zunge.