(NL/1208807508) Michael Moore erzählt in seinem Buch, das vor Kurzem in den USA und England erschienen ist, über sein Leben. Darüber warum Michael Moor, Michael Moore ist und wie und warum er zu einem linken Amerikaner wurde, der an Demokratie, Wahrheit und Gerechtigkeit glaubt und trotzdem zum meist gehassten Mann in Amerika wurde.
An dieser Stelle sollte man vielleicht richtig stellen, dass Links sein in den USA eine andere Bedeutung hat als in Deutschland. In den USA werden Demokraten von den meisten Republikanern als Links bezeichnet und mit Kommunismus gleich gesetzt. Bei uns könnte man die Demokraten eher mit der CDU/FDP und SPD vergleichen, nachdem die meisten Parteien das Parteiprogramm der anderen abschreiben und sich immer ähnlicher werden.
Aber wir Deutschen interessieren uns ohnehin meist weder für die amerikanische Geschichte, noch für den Unterschied zwischen Republikanern und Demokraten, amerikanischen Werten, Traditionen oder für Freiheit, dem höchsten Gut in einer der ältesten Demokratie, der in den USA. Oder dafür, dass jeder Amerikaner an seinen amerikanischen Traum glaubt und daran diesen zu realisieren. Als Deutsche und Europäer sind wir immer noch davon überzeugt, der "Nabel" der Welt zu sein und bezeichnen Amerikaner, als oberflächlich und ungebildet - trotz Pisa und OCED. Es ist desahlb auch nicht verwunderlich, wenn viele Deutsche Amerikaner für oberflächlich halten und nicht verstehen warum sie nicht gleich "heiraten" wollen, obwohl sie immer so freundlich und höflich sind…. Oder werden als aggressive und reaktionäre Hillbillies - Bush-Wähler - bezeichnet, die sich mit Sicherheit hervorragend mit ebensolchen, hinterwäldlerischen Wählern in Bayern verstehen würden.
Für uns Deutsche ist Amerika heute: Mc Donalds, I-Phone, Apple, Obama, Busch, Afghanistan und eben auch Michael Moore. Und genau dies ist der beste Beweis, dass deutsche Klischees und Vorurteile nicht stimmen. Sondern, dass es Amerikaner wie Michael Moore gibt, die es auch und vor allem bei uns geben müsste. Menschen die den Mut haben aus der Masse heraus zu treten, weil sie an Demokratie, Wahrheit und Gerechtigkeit glauben. Nicht den Kopf einziehen, sich nicht unterkriegen und einschüchtern lassen und die Zivilcourage besitzen die Wahrheit zu veröffentlichen, damit Demokratie funktioniert. Vor allem weil unsere Demokratie nicht seit 250 Jahren, sondern erst 60 Jahre existiert und wir hierauf - gerade und wegen unserer Geschichte in der Menschen wie Michael Moore nicht überlebt hätten - mehr als achten sollten.
In seinem Buch berichtet Michael Moore auch über seine Rede bei der Oskarverleihung 2003, als er für den besten Dokumentarfilm "Bowling for Columbine" den Oskar erhielt und den Konsequenzen. In seiner Rede beschimpfte er den Präsidenten und die Bush Administration "Shame on you, Mr. Bush!" wegen des Irak-Kriegs. Ihm wurde das Mikrofon abgedreht, er wurde ausgebuht und von einem Techniker als "Arschloch" beschimpft. Anschließend wurde sein Filmvertrag gekündigt, Stalking-Opfer - auch durch Medien die zum republikanischen Lager gehörten, auf der Strasse angegriffen, erhielt hunderte von Drohbriefen mit Morddrohungen und musste ehemalige Seals als Body-Gards engagieren um sein Leben zu schützten. Als ein Attentat auf ihn geplant war, der Attentäter verhaftet wurde, bei dem mehrere Waffen gefunden wurden, teilte ihm die Polizei anschliessend mit: "You are save now!" Er erzählt wie er sich zu Hause mit seinen Body-Gards verkroch und beschloss, trotzdem nicht aufzugeben und sich nicht unterkriegen zu lassen, sondern einen neuen Film zu drehen. "Fahrenheit 9/11" der die Verstrickungen und Machenschaften der Bush Administration mit der Bin Laden Familie zeigte und der erfolgreichste Dokumentarfilm wurde.
Einige positive Beispiele gibt es auch in Deutschland, obwohl immer weniger Journalisten investigativ arbeiten. Zu Ihnen gehören Henryk M. Broder und Hamed Abdel-Samad mit ihren Dokumentarfilmen "Entweder Broder oder was"? Vielleicht sollte Henryk M. Broder unabhängig werden und einen Kinofilm machen, anstatt sich im öffentlich rechtlichen Fernsehen mit einer Sendezeit Nachts um 23.30 Uhr, wenn die Nation schläft, zufrieden zu geben?
Demokratie geht jeden an! Michael Moore ist der Beweis, daß jeder etwas ändern kann, wenn er an Demokratie glaubt und bereit ist sich hierfür einzusetzten. Durch Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen konnte Michael Moore seine gesellschaftliche Akzeptanz wieder herstellen! Auch weil das amerikanische Volk feststellte, dass Michael Moore recht hatte. Der Techniker der ihn nach seiner Rede bei der Oskarverleiung beleidigte, entschuldigte sich übrigens. Auch Michael Moore realisierte seinen amerikanischen Traum, wie viele anderen vor ihm, die an Demokratie Gerechtigkeit und Wahrheit glaubten! Genau dies, als Alternative zu Mc Donalds, sollten wir erst einmal nach machen!
Here comes Trouble, Michael Moore, EUR 18,95 Gebundene Ausgabe: 448 Seiten, Verlag: Grand Central Publishing (13. September 2011), Englisch, ISBN-10: 044653224X, ISBN-13: 978-0446532242 (Here Comes Trouble: Stories from My Life) By Moore, Michael (Author) Hardcover on 13-Sep-2011
Siehe auch: http://www.houndsandpeople.com/de/magazin/news-crash-co/here-comes-trouble/
Henryk M. Broder, Video: Entweder Broder oder was?http://www.houndsandpeople.com/de/magazin/news-crash-co/entweder-broder-oder-was-teil-5/
Das Hounds & People Magazin, gehört zu Hounds & People der informativsten Internetplattform für Menschen mit Hund