gesundheitstouristischer Freizeitmärkte lieferte seinerzeit der 13. Kongress der
European Leisure and Recreation Association (ELRA) an der Hochschule Bremen.
Dieser Kongress der ELRA zeigte im internationalen Kontext sehr deutlich, dass
künftige Freizeitdienstleistungen mehr als bisher mit Entwicklungsfeldern wie
Wellness (Prof. Dr. Jürgen Klimpel - Hochschule Bremen), Gesundheit (Dr. Kai
Illing - FH Joanneum Bad Gleichenberg) und demographischen Wandel (Dr. Dieter
Brinkmann - Hochschule Bremen) in einem zeitgemäßen Zusammenhang gesehen
und gestaltet werden müssen. Weitere Kongresse und Tagungen schlossen daran
an und lieferten Argumente für eine deutliche Revision tourismuskritischer
Reflexion.
In dieser Reflexion ist hoch angesiedelt, dass mit Medical Wellness und sonstigen
Gesundheitsangeboten die Sehnsucht nach Schönheit und Langlebigkeit klaren
Vermarktungsmechanismen unterworfen wird (Dr. Hans-Joachim Maaz - Chefarzt
der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik Halle). Aber die touristischen
Angebotskulturen sowie internationalen Freizeitdienstleistungen haben die
soziologisch-einschlägigen Erlebnistrends längst ergriffen und werten die
individuelle Suche und Sehnsucht nach einem langen, erfüllten und selbst
bestimmten Leben in Gesundheit und damit persönlicher Freiheit auf (Prof. Dr.
Hansruedi Müller - Universität Bern). Diese Entwicklungstendenz wird mittlerweile
mit einem aktuellen und gleichsam 50 Jahre alten Konstrukt aufgewertet: High-
Level-Wellness - Erreichen einer hohen Lebensqualität in der sozialen und
kulturellen Komplexität des individuellen Lebens.
Über diesen Kongress hinaus, der zu "Träume und Wirklichkeiten. Fakten, Trends
und Paradoxien in Freizeit und Tourismus - Kooperation zwischen
Freizeitwissenschaft und Freizeitwirtschaft" berichtete, hat sich die Einsicht
bestätigt, dass erfolgreiche Dienstleistungen gerade im touristischen Bereich von
Gesundheit und Rekreation von professionalisierten Berufsbildern ausgehen und
von dort nachhaltige Entwicklungsimpulse erwartet werden müssen (Prof. Dr. Willy
Faché - Universität Gent). Dass hier Ausbildungsbedarfe bestehen und praktische
Aktualisierung nicht zuletzt von politischer Seite zu erwarten ist, zeigt der
Zukunftsforscher Reinhold Popp in weiteren Studien auf (Prof. Dr. Reinhold Popp -
Zentrum für Zukunftsstudien Salzburg). Insoweit liegen Studiengänge mit dem
Profil "Gesundheitsmanagement im Tourismus", wie sie konzeptionell am Baltic
College (University of Applied Sciences) entwickelt, erprobt und exponiert werden
nicht nur im gesellschaftlichen Erwartungsspektrum, sondern dienen einer
nachhaltigen Fundierung von Veränderungsüberzeugungen im Gesundheits- und
Tourismusbereich aus der Perspektive freizeitwissenschaftlicher Kommunikation.
Autor: Prof. Dr. Torsten Fischer
Baltic College - University of Applied Sciences
Plauer Straße 81
18273 Güstrow