Mit Abschluss des 3. Quartals schaut das norddeutsche Unternehmen auf eine Ergebnisentwicklung, die die bereits 2010 beschrittene Strategie der Fokussierung auf die Exportmärkte bestätigt. Das Markengeschäft unter Cavendish & Harvey wächst in 2011 fast 30% gegenüber Vorjahr. Gleichzeitig bereitet die Kostenentwicklung bei Rohstoffen und Verpackungen vor allem im Deutschlandgeschäft Sorgen. Hier ist man hauptsächlich in der Produktion von Handelsmarken tätig.
Geschäftsführer Tobias Ambrosius sagt dazu: "Qualitativ hochwertige Markenprodukte Made in Germany erfahren im Ausland die Wertschätzung, die es uns als mittelständischem Unternehmen perspektivisch erlaubt, am Standort Deutschland zu überleben und langfristig erfolgreich zu sein." Die Bonbondosen und Geschenkgläser sind vor allem in Asien und Nordamerika sehr gut distribuiert und erfreuen sich einer wachsenden Bekanntheit. So erzielt Cavendish & Harvey heute bereits mehr als 50% seiner Umsätze im Ausland.
Sorgen bereiten Ambrosius die Kostenentwicklung bei Rohstoffen sowie die Marktsituation in Deutschland. Trotz nachweislich massiv gestiegener Kosten im Bereich der Rohstoffe und Verpackungen ist die Bereitschaft seitens des Handels weiterhin sehr gering, produzierenden Unternehmen für hochwertig gefertigte und verpackte Lebensmittel einen angemessenen Preis zu ermöglichen. Dies gefährdet vor allem heimische Arbeitsplätze. Daher wird Cavendish & Harvey alles daran setzen, die gestiegenen Kosten weiterzureichen. "Wir sind optimistisch, dass die Verbraucher bei steigenden Preisen mitziehen werden. Für gute Qualität benötigen wir am Ende Erträge und nicht Umsätze, um unseren Zielen und Verpflichtungen als Unternehmen seit nun fast 80 Jahren nachzukommen. Daher werden wir im Zweifel eben auch auf Geschäft verzichten", führt Ambrosius weiter aus.
Eine ganze Reihe neuer Produkte soll dabei den Bonbonmachern aus dem Norden Hamburgs helfen, den Erfolgskurs im Ausland fortzusetzen. Pünktlich zur Anuga im Oktober ist ein ganzes Paket an Innovationen vorgestellt worden, welches gezielt jüngere Käufer erschließen soll.
So werden unter der Marke CandyXX zukünftig Produkte konsequent an den Bedürfnissen junger Verwender ausgerichtet. Unter Cavendish & Harvey sprechen zuckerfreie Mints in silbernen Minidosen die Zielgruppe der 20- bis 40jährigen "on the move" an und etablieren somit die Marke als steten Wegbegleiter in den Handtaschen der überwiegend weiblichen Käuferschaft. Das Markengeschäft wird dadurch perspektivisch auf ein breiteres Fundament gestellt.
Mit innovativen und frischen Konzepten, die dem Handel zusätzliche Wertschöpfung ermöglichen, will man zudem auch versuchen, in Deutschland wieder stärker Fuß zu fassen und aus dem Strudel des "billig, billig" auszubrechen.
Ambrosius bestätigt außerdem, dass man am Produktionsstandort Deutschland festhalten wolle: "Die vorgestellten Maßnahmen sind auch dazu gedacht, die fast 150 Arbeitsplätze in Kaltenkirchen zu festigen. Wir werden weiterhin in Deutschland hervorragende Produkte produzieren und unsere Mitarbeiter gut, das heißt qualifiziert ausbilden und weiterentwickeln." Zudem ist man dabei, interne Prozesse und Strukturen weiter zu optimieren sowie die Lieferanten stärker zu engagieren, um ganzheitlich Beiträge zur Wettbewerbsfähigkeit zu leisten.