Nach der Alzheimer-Erkrankung ist die so genannte vaskuläre Demenz die zweithäufigste Form des Nachlassens der geistigen Leistungsfähigkeit. Aufgrund von Durchblutungsstörungen, zum Beispiel wegen verengter oder verschlossener Gefäße, kommt es zu einer Mangelversorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Als Folge davon sterben allmählich Nervenzellen ab und das Gehirn verliert an Substanz. Da diese Schädigung nicht plötzlich eintritt, sondern allmählich fortschreitet, ist die vaskuläre Demenz eine schleichende Erkrankung.
Das Gehirn kann sich erholen:
Entgegen der früheren Meinung, nichts dagegen tun zu können, widerlegen neue Untersuchungen diese Ansicht. So ist es nicht nur möglich, der vaskulären Demenz gezielt vorzubeugen, sondern sie sogar rückgängig zu machen und die Bildung neuer Nervenzellen anzuregen. Das zeigten Studien an der Universität Pittsburgh, in denen Patienten dazu angehalten wurden, mit konsequentem Sport die Durchblutung anzuregen. Während in einer Kontrollgruppe ohne Sport die für das Gedächtnis zuständige Hirnregion schrumpfte, nahm sie bei den Patienten mit Sport sogar um durchschnittlich zwei Prozent zu. Außerdem stellte sich heraus, dass hohes Alter dem nicht entgegenstand. Denn das positive Ergebnis wurde bei Patienten mit 55 Jahren ebenso festgestellt wie bei Patienten mit 80 Jahren. Diese Erkenntnis und die Kombination verschiedener Therapieverfahren wird in Obertal im Rahmen der Integrativen Medizin gezielt eingesetzt, um einer Demenz vorzubeugen, sie zu lindern oder sie zu bessern. Mit der EECP- Therapie und der Spiroergometrie wird die Durchblutung deutlich angeregt. „Auf diese Weise ist es möglich, die Mikrozirkulation und damit auch die Sauerstoffversorgung des Gehirns um ein Vielfaches zu verbessern“, erklärt Dr. Benjamin Stüttgen, Leitender Arzt Prävention. „Beide Verfahren sind nicht invasiv und zeigen schon nach kurzer Zeit erste Erfolge.“ Zusätzlich erhält jeder ein Übungsprogramm mit nach Hause, das es ermöglicht, mit moderater Bewegung die optimierte Gehirndurchblutung zu erhalten.
Risikofaktoren gezielt beseitigen:
Darüber hinaus wird Homöopunktur angewandt. Die Kombination von Homöopathie und Akupunktur kann den Verlust von Hirnsubstanz bremsen. Gleichzeitig werden Risikofaktoren für Demenz beseitigt. Dazu gehört auch die Senkung erhöhter Homocysteinund Cholesterin-Werte, der Abbau von Übergewicht, die Behandlung depressiver Verstimmung sowie die Normalisierung des Blutdrucks und des Blutzuckerspiegels.