sup.- Die individuelle Dichte von Immunzellen am Tumorrand lässt Rückschlüsse darauf zu, ob eine Chemotherapie bei Patienten erfolgversprechend ist. Diesen Zusammenhang haben Wissenschaftler des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Heidelberg (NCT) im Rahmen einer Gewebeproben-Analyse von Darmkrebspatienten mit Lebermetastasen beobachtet. "Wiesen die Patienten im Rand der Lebermetastasen viele Immunzellen auf, so sprachen sie auch besser auf eine Chemotherapie an", fasst Prof. Dirk Jäger (Ärztlicher Direktor am NCT) die Ergebnisse zusammen. Die individuelle Zelldichte kann jetzt als so genannter Marker für eine personalisierte Behandlung genutzt werden und erleichtert Ärzten die Therapieentscheidung.
Außerdem kann vorab ermittelt werden, welche Patienten von einer Antikörpertherapie profitieren. Der entsprechende Marker ist hier das KRAS-Gen (Kirsten Rat Sarcoma) im Tumorgewebe. Nur wenn dieses Gen unverändert (Wildtyp) ist, können Patienten von EGFR-Antikörpern (epidermal growth factor receptor) einen Nutzen haben. Die Antikörper können ein Schrumpfen der Tumore bewirken, so dass sie dann operabel werden. Auf diese Weise haben auch Darmkrebspatienten mit Lebermetastasen Chancen auf ein Langzeitüberleben - eine Option, die vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre.